Die Idee des Simulations-Simulator ist, die Arbeitsweise einer 3D-Computer-Simulation in der Wirklichkeit nachzubauen. In einem Raum sind 128 kleine Videokameras gleichmäßig verteilt, an Wänden, Decke und Boden. Blickrichtung jeder Kamera geht zu einem Tisch mit Monitor und Joystick in der Mitte des Raumes. Setzt der Besucher sich an den Tisch, erscheint auf dem Monitor sein eigenes Abbild. Mit dem Joystick steuert er die Blickrichtung auf sich selbst: seitlich, nach oben und unten und diagonal kann er sich umfliegen. Der Wechsel zwischen den Perspektiven erfolgt in kleinen Stufen, durch kurze Bildzusam¬menbrüche und Störungen zeitlich umrahmt. Jede Blickrichtung wird begleitet von einem Klang, zusammengesetzt aus je 2 einzelnen Tönen: 1 aus 8 für die horizontale, 1 aus 16 für die vertikale Posi¬tion im Raum. Aus 24 Einzeltönen bildet sich so zu jeder der 128 Blickrichtungen ge¬nau ein charakteristischer Klang. Von Zeit zu Zeit gibt es irritierende Momente, die aus der Realzeit hinausführen: der Monitor zeigt frühere Akteure am selben Ort. Aspekte simulierter Welten verschmelzen mit denen der „unvermittelten“ Wirklichkeit in der realen, konkreten Situation des Betrachters/Akteurs. In philosophischer Weise geht es um Fragen zur Definition von Beobachter und Beobachtetem, Subjekt und Objekt, und um deren Synthese. Denn der Akteur im Simulations-Simulator ist beides: handelndes Subjekt, und gleichzeitig, aus 128 wählbaren Perspektiven, der Mittelpunkt seiner eigenen Beobachtung.
Collaboration:
Beratung und Support: Bernd Voss, Martin Nawrath
Supervision:
Prof. Dieter Jung, Prof. Valie Export
Authors:
Jan Verbeek
A production of the Academy of Media Arts Cologne.