Lab Jahrbuch

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Lab. Jahrbuch für Künste und Apparate

Das von 1996 bis 2006 erschienene Lab. Jahrbuch für Künste und Apparate diente der Kunsthochschule für Medien Köln gemeinsam mit dem Verein der Freunde der Kunsthochschule als Publikationsorgan, das die Herausforderung der Künste im technologischen, sozialen und wissenschaftlichen Wandel sowohl historisch situierend wie aktuell thematisierte. Vorläufer war das 1994 von Jürgen Claus konzipierte Lab 1 – Das Magazin der Kunsthochschule für Medien Köln. Daran anknüpfend erschienen von 1996 bis 2006 sieben weiterere Ausgaben des Lab. Jahrbuch für Künste und Apparate, konzipiert und redigiert von Hans Ulrich Reck und Siegfried Zielinski in wechselnder Zusammenarbeit mit Wolfgang Ernst, Thomas Hensel, Saskia Reither und Nils Röller. Präsentiert wurden jeweils einige dutzend Text- und Bildbeiträge, analytische und poetische, künstlerische und wissenschaftliche, literarische und philosophische Beiträge. Eine angefügte Chronik informierte über öffentliche Präsentationen, Auszeichnungen, Veranstaltungen sowie Personalia der Hochschule und ihrer Mitglieder. "Es wird keine Rezeptur vermittelt, nichts erklärt, sondern ein Panorama dargeboten, das den Interessenhorizont der KHM eröffnet, eine Fälle dessen, woran abzuarbeiten sich lohnt. Das Spektrum reicht von den intrikaten Philosophien eines Giordano Bruno, den hermetischen Verwerfungen eines Antonin Artaud, den eigensinnigen Maschinen Raymond Roussels über informatische Begründungen intuitiver Schnnittstellen bis hin zu Physik und Architektur neuer Interfaces und einer Kritik der Künste. Zahlreiche Cartes blanches sind durch Künstlerinnen und Künstler genutzt und gestaltet worden. Ob Bild oder Text, Bildsequenz oder Bild-Text-Montage, lyrischer oder hermeneutischer Beitrag, fachwissenschaftliche Erörterung oder philosophische Kritik: disperse Möglichkeiten des Nachdenkens, diverse Rhetoriken und Codes erscheinen hier gleich bedeutsam für die Entwicklung der Künste. Und das umfasst ihre diskursive Praxis ebenso wie ihre Poetik. Der Diskurs der Künste, die Einheit von Theorien und Methoden, die Verflechtungen zwischen Experimenten und Apparaten, die Entwicklung neuer Modelle von Sinnlichkeit und Zeit, Technologie und Gehalt - dies alles gehört zur aktuellen Praxis der Künste. Die Trennung von Theorie und Praxis, diese alte und müde, allzu oft und selbstgefällig wiederholte Fixierung, Ausdruck der zünftischen Gängelung der Künste sowie die im Namen einer Handwerks-Religion geforderte und meist auch rücksichtslos umgesetzte Theorie-Feindlichkeit von Kunst und Design: Sie sind heute hoffnungslos reaktionär und unfähig, an der Entwicklung der "Künste durch Medien" sinnvoll teilzunehmen. In dieser geht es vermehrt um subtile Kompositionen, das Herstellen von produktiven Reibungsflächen und Energiefeldern, um möglichst magisch wirkende Zusammenhänge. - Als eine zeigende Kunst der Orchestrierung solcher Abläufe und Kräfte, Reibungen und Kohärenzen, Supplemente und Widersprüche versteht sich Lab. Jahrbuch für Künste und Apparate seit 1996." (Auszug aus: "Die Kunst, die Utopie, die Medien - Betrachtungen zum Jahrbuch für Künste und Apparate" von Hans Ulrich Reck, Parkett, No. 60, 2000)

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