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Experimentelle Filme aus der KHM in Georgien

Auf Einladung des KHM-Absolventen Soso Dumbadze, heute Professor am Georgian Institute of Public Affairs (GIPA), und des Goethe Instituts Georgien stellt Prof. Matthias Müller experimentelle Filme von Studierenden der KHM in Tiflis vor.

4. Oktober 2024, 12 bis 17 Uhr
Goethe-Institut Tiflis
Die Veranstaltung findet in Englisch statt.
Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen einer fünftägigen Master Class kommen am 4. Oktober 19 Filme zur Aufführung, die Müller mit seinem Kollegen Daniel Burkhardt zu zwei Programmen kuratiert hat. Die ausgewählten Arbeiten sind über einen Zeitraum von zwei Dekaden – von 2003 bis 2023 – entstanden. Sie repräsentieren unterschiedliche Medien des Bewegtbildes, von 16mm-Film über mini-DV zum 4K-Video, und eine Vielzahl von Formaten: vom linearen Film zum Video-Loop, vom Musikvideo zur Web-Serie. Dabei verweisen sie mit ihren hybriden Formen aus Fremdem und Eigenem, Dokumentarischem und Fiktionalem auf Traditionslinien des experimentellen Films und schreiben diese mit ihren zeitgenössischen Ansätzen fort. Die studentischen Projekte werden ergänzt um den Film „Three Casualties“, den der Absolvent Jens Pecho nach seinem KHM-Diplom produzierte.


In seinem Seminar „Revisitations“ und einer öffentlichen Vorführung im Kino Amirani wird Matthias Müller seine künstlerische Praxis anhand vieler Filmbeispiele in Tiflis vorstellen. Im Zentrum dieses Werks steht die Auseinandersetzung mit angeeignetem, teils zufällig gefundenem, teils aufwendig recherchiertem und gesammelten Filmmaterial. Seine Herkunft reicht von Hollywood zum Heimkino, vom kommerziellen Archivmaterial zum privaten Chatroom. Müllers Arbeit ist auch ein kritisches Verfahren, mit dem etwa gängige Repräsentationen von Geschlechterrollen, Inszenierungen des Körpers oder Darstellungen von Kindheit im Kino befragt werden. Das Spektrum reicht von den persönlich geprägten Filmen seines Frühwerks, in denen sich eigenes und angeeignetes Material verschränken, zu seinen Kollaborationen mit Christoph Girardet, in denen ausschließlich Fremdmaterial, sogenanntes „found footage“, zum Einsatz kommt.


Matthias Müller, 1961 geboren, hat an zahlreichen internationalen Festivals teilgenommen, so etwa in Cannes, Venedig und Berlin, und ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden. Seine Arbeiten waren auch in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und befinden sich u.a. in den Sammlungen des Centre Georges Pompidou, Paris, und von Tate Modern, London. Er lehrt seit 2003 als Professor für experimentellen Film an der KHM.

Editor — Ute Dilger
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