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Dear Painting | 14.09 bis 12.10.2013

KHM
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Christian Stefanovici, Leon Bittner, Nils Jebe, Jannis Schroeder, Sandra Machel, Lucy Milanova, Amy Rush, Jürgen Tetzlaff, Carolin van Mark, Eliana Stefanovici, Johannes Kithil.
14. September bis 12. Oktober 2013
GLASMOOG
Köln
Dear Painting
Ausstellungseröffnung: Freitag, 13. September 2013, 19 Uhr


Finissage: Samstag, 12. Oktober 2013, 18 Uhr

Ab 19 Uhr zeigen wir Videoarbeiten einiger ausstellender KünstlerInnen sowie von diesen zusammengestellte Videoschnipsel zum Thema Malerei. Eine Achterbahnfahrt ...

Kuratiert von Paula-Maria Straube



Kunsthochschule für Medien Köln

GLASMOOG

Filzengraben 2a

50676 Köln
Öffnungszeiten:
Do/Fr, 16–19 Uhr und Sa, 14–18 Uhr


Abb.: Christian Stefanovici/Leon Bittner, "Umarmung", 2013

Die amerikanische Kunsthistorikerin Suzanne Hudson stellte unlängst fest, dass „painting“ (Gemälde/malen) „sowohl Substantiv als auch Verb ist – etwas, das ist, und etwas, das getan wird.“[1] Die elf Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung „DEAR PAINTING“ – Christian Stefanovici, Leon Bittner, Nils Jebe, Jannis Schroeder, Sandra Machel, Lyoudmila Milanova, Amy Rush, Jürgen Tetzlaff, Carolin Van Mark, Eliana Stefanovici und Johannes Kithil –,  die vom 14. September bis 12. Oktober 2013 in Glasmoog an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) zu sehen sein wird, kennen sich zum Teil schon sehr lange und bilden eine Gemeinschaft junger Künstler_innen, die sich für das Wesen der Malerei, aber auch von Video, als Stellvertreter neuerer Medien, interessieren und sich mit den Eigenschaften malerischer Techniken auseinandersetzen. Eliana und Christian Stefanovici sind Mutter und Sohn. Beide malen figürlich, wobei Eliana mit Öl- und Pastellfarben Landschaften sowie kosmisch, spirituelle Phänomene behandelt. Christians Einflüsse entstammen der Alltagswelt, seiner Familie, seiner Heimat Reutlingen und der Mythologie. Sein Stil ist stark geprägt von seiner Liebe für und Beschäftigung mit Graffiti.
Leon Bittner und Christian Stefanovici kennen sich seit ihrem Studium an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn und arbeiten seither, das sind inzwischen über 6 Jahre, zusammen, wobei auch gemeinsame Bilder entstehen. Leons Bilder gleichen meist Traumbildern, symbolisch, melancholisch und entrückt, mit einem unglaublichen Sog – eigentümlich, fremd und poetisch.
Seit ihrer Zeit an der Alanus Hochschule kennen sich auch Leon, Christian und Paula-Maria Straube.
Jannis Schroeder hat ebenfalls an der Alanus Hochschule angefangen und studiert nun, wie die beiden anderen, in Düsseldorf an der Kunstakademie. Seine Bildthemen sind vielfältig, erinnern ein wenig an surrealistischen Pop, sind experimentell, spielerisch, organisch, wirken zerbrechlich und zugleich auch stabil. Nach der Zeit in Alfter haben sich Christian, Leon und Jannis am Chlodwigplatz in Köln niedergelassen und eine Wohn- und Ateliergemeinschaft gegründet. Das gemeinsame Wohnen fiel ihnen viel schwerer als das Arbeiten. Am Chlodwigplatz haben sie auch Nils Jebe kennengelernt. Nils’ Bilder sind hart und farbig und die Themen bizarr. Sie erzählen Geschichten in kurzen Sätzen, einfach, unverblümt und klar. Freundlich und lieblich sind Sie fast nie.
Auch Sandra Machel hat in Alfter studiert. Sie malt und arbeitet auch skulptural und installativ. Mit ihren Bildern erschafft sie Welten, in denen sie selbst als Malerin und Bildhauerin, als Frau und Künstlerin auftaucht, die Rollen ihrer Protagonistinnen annimmt und durch diese eine Geschichte erzählt, an der wir teilhaben, aber niemals Teil davon werden können.
Der Maler Jürgen Tetzlaff besucht die Kunstakademie in Düsseldorf. Seine Bilder sind reines Farbenspiel, bei dem Pigmente zu Flächen, Formen und Räumen werden. Die Wesen, die in seinen Bildern auftauchen, sind wie  Wesen der Malerei.
Amy Rush ist die Kunst. Geboren in Australien hat sie zunächst dort und dann später kurz an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) studiert. Sie  kann als eine Verführerin kosmischer Liebe gesehen werden. Bei der Eröffnung wird sie, begleitet von Harfenklängen, einen Engel malen – ein Deckengemälde, hippiesk und alttestamentarisch.
Johannes Kithil studierte ebenfalls in Düsseldorf. Seine Bilder sind ein Tanz auf der Leinwand, ein Schlemmen in Pastelltönen. Chiffren werden zum Erwachsenenspielzeug. Kryptisch verschlüsselte Szenen, Gedankenfragmente werden zu Platzhaltern, werden zu Titeln.
Die Leere ist ein zentrales Thema von Carolin Van Mark, der Jüngsten in der Runde. Ihre Werke bewegen sich in den Bereichen Musik, Film, Literatur. Diese Welten formt sie zu den ihren, entleiht Bruchstücke und erinnert uns an die vielen schönen, tragischen, poetischen Künstler und Künstlerinnen, ihre Werke und Traumwelten.
Lyoudmila (Lucy) Milanova hat an der KHM studiert und malt in ihrer Videoarbeit mit Licht. Das Medium Video wird von ihr nach geeigneten Mitteln untersucht, mit denen sie auf Elemente des malerischen Aktes anspielt – wie das Element der Leinwand. Der amerikanische Maler Robert Ryman schreibt 1986: „Mit dem Malen wird es weiter gehen … es wird nie aufhören, weil es reich ist. Das Medium ist so reizvoll.“[2] Diese Ansicht teilen die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung „DEAR PAINTING“. In der Ausstellung geht es um die aktuelle Relevanz des Mediums, in dieser Zeit, an diesem Ort, in Köln, Düsseldorf und Bonn, dem Rheinland. Es geht um die Ergründung des Wesens der Malerei hier und heute.

Text: Paula-Maria Straube

[1] Lucy Lippard,: „Jo Baer: Die Malerei verteidigen“, in: Julia Friedrich (Hrsg.), Jo Baer – Zeichnungen und Gemälde seit 1960, Ausstellungskatalog, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2013, S. 197.
[2] Ebenda, S. 198.
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