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11. Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis

29. September 2019

Die Gesellschaft zur Verleihung des Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreises hat die Auszeichnung des Jahres 2019 an Lucrecia Martel verliehen. Die wichtigste lebende Filmregisseurin Lateinamerikas nahm den Preis am 29. September in Bielefeld entgegen. Der Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis gedenkt des Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, der 1888 in der ostwestfälischen Stadt geboren wurde. Stifter des Preises sind die Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG und die Bielefelder Partner der Kanzlei Streitbörger PartGmbH. Die Preisverleihung vor vollem Haus im Großen Saal der Ravensberger Spinnerei stand unter der Schirmherrschaft des Bielefelder Oberbürgermeisters Pit Clausen. Dieser bezeichnete die eigens aus ihrer argentinischen Heimat angereiste Preisträgerin als „Querdenkerin, Vordenkerin, Weiterentwicklerin“ – so wie die Ostwestfalen es auch seien. „Wir sind stolz darauf, diesen Preis in Bielefeld zu haben“. Die Preisträgerin trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Lucrecia Martel sagte vor der Presse: „Dieser Preis kam für mich völlig unerwartet, und er ist höchst ungewöhnlich. Die Stifter dürfen stolz darauf sein, damit Filmschaffende in ihrer Arbeit zu unterstützen“. Sie werde das Preisgeld für die Regiearbeiten ihres neuesten Films verwenden, in dem es um die europäisch geprägte „weiße“ Kultur in Argentinien und deren „Verleugnen der indigenen Kulturen“ gehe. In Anspielung auf die weltbekannte „Bielefeld-Verschwörung“ erklärte sie in ihrer Dankesrede. „Von heute an ist Bielefeld für mich die am meisten existierende Stadt der Welt.“ Die Laudatio hielt Prof. Matthias Müller von der Kunsthochschule für Medien Köln, der den Weg Martels von der prima inter pares des Jungen Argentinischen Kinos zu einer der bedeutendsten Autorinnen des internationalen Films nachzeichnete, ihren avancierten Einsatz des Tons und kunstvolle Bildgestaltung hervorhob sowie die Intelligenz ihres kinematografischen Denkens, die sich in ihrer kritischen Befragung gegebener Standards und dem experimentellen Ausloten von Alternativen zeige. Die Jury-Vorsitzende Christiane Heuwinkel erklärte, der 11. Filmpreis habe durch dessen Verleihung an Lucrecia Martel eine Horizonterweiterung erfahren: „Mit Lucrecia Martel erobert der Filmpreis Neuland: Er ehrt das Werk einer argentinischen Filmkünstlerin, die ihr Land, ihre Herkunft, etwa in der Salta-Trilogie, zur Film-Sprache bringt und zugleich international auf höchstem Niveau auftritt.“ Michael Deitert, Vorsitzender der Gesellschaft zur Verleihung des Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreises und des Vorstands der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG, begründete das Engagement seines Unternehmens für den Preis: „Der anspruchsvolle Film läuft Gefahr, an Bedeutung zu verlieren.“ Seiner regional verankerten Genossenschaftsbank sei es wichtig, dass wichtige Filmpreise „nicht nur in Berlin oder Venedig verliehen werden, sondern dieser hier in Bielefeld.“ Dr. Yorck T. Streitbörger erklärte für die zu gleichem Teil mitstiftenden Partner der Kanzlei, diese sehe sich gemeinsam mit der Volksbank als „Nichtregierungsorganisation“ zur Unterstützung der Stadt Bielefeld und ihres Oberbürgermeisters in der Filmförderung.


LUCRECIA MARTEL

Seit den späten 1980er-Jahren hat Lucrecia Martel ein filmisches Werk zwischen Kurz- und Langfilm sowie Dokumentation und Musikvideo entwickelt, das von ebenso großer Vielfalt wie künstlerischer Konsequenz geprägt ist. Ihr jüngster Film Zama (2017) und die ihm vorangegangene Salta-Trilogie (2001 – 2008) haben sie zu einer der weltweit am meisten gefeierten Filmemacherinnen gemacht. Sie war in diesem Jahr die Jury-Präsidentin der Internationalen Filmfestspiele von Venedig.


DER BIELEFELDER FRIEDRICH WILHELM MURNAU FILMPREIS

Im Jahr 1988, zum 100. Geburtstag Friedrich Wilhelm Murnaus (1888-1931) erstmals vergeben, ging der Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis zunächst an Eric Rohmer, Wim Wenders, Henri Alekan, Herbert Achternbusch, Jacques Rivette und Werner Herzog. Nach einer Pause ermöglichten die Bielefelder Partner der Kanzlei Streitbörger im Jahr 2010 einen Neustart.

Erste, gemeinsame Träger des wieder vergebenen Preises waren die Kamerafrau und Filmemacherin Elfi Mikesch und der Film- und Opernregisseur Werner Schroeter. Im Jahr 2012 ging die Auszeichnung an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki, 2014 erhielt sie die belgische Filmemacherin Chantal Akerman. Zehnter Preisträger des Jahres 2017 war der Film- und Fernsehregisseur Christian Petzold.

Die Bielefelder Partner der Kanzlei Streitbörger fördern den mit 10.000 Euro ausgestatteten Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis zum fünften Mal, seit 2014 zusammen mit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG nach deren Beitritt zur verleihenden Gesellschaft.

Die Jury des Friedrich Wilhelm Murnau Preises besteht aus den Mitgliedern

Christiane Heuwinkel, Vorstandsmitglied der Friedrich Wilhelm Murnau Gesellschaft Bielefeld und Leiterin des Kunstforums Hermann Stenner als Juryvorsitzende,
Daniel Kothenschulte, Filmkritiker, Filmkurator und Stummfilmmusiker,
Matthias Müller, Filmemacher und Professor für Experimentellen Film an der
Kunsthochschule für Medien Köln,
Christian Petzold, Filmregisseur und Träger des 10. Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreises sowie
Stefanie Schulte Strathaus, Co-Direktorin des Berliner Arsenal Institut für Film- und Videokunst.

Seit den späten 1980er-Jahren hat Lucrecia Martel ein filmisches Werk zwischen Kurz- und Langfilm sowie Dokumentation und Musikvideo entwickelt, das von ebenso großer Vielfalt wie künstlerischer Konsequenz geprägt ist. Ihr jüngster Film Zama (2017) und die ihm vorangegangene Salta-Trilogie (2001 – 2008) haben sie zu einer der weltweit am meisten gefeierten Filmemacherinnen gemacht. Sie war in diesem Jahr die Jury-Präsidentin der Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

Im Jahr 1988, zum 100. Geburtstag Friedrich Wilhelm Murnaus (1888-1931) erstmals vergeben, ging der Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis zunächst an Eric Rohmer, Wim Wenders, Henri Alekan, Herbert Achternbusch, Jacques Rivette und Werner Herzog. Nach einer Pause ermöglichten die Bielefelder Partner der Kanzlei Streitbörger im Jahr 2010 einen Neustart.

Erste, gemeinsame Träger des wieder vergebenen Preises waren die Kamerafrau und Filmemacherin Elfi Mikesch und der Film- und Opernregisseur Werner Schroeter. Im Jahr 2012 ging die Auszeichnung an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki, 2014 erhielt sie die belgische Filmemacherin Chantal Akerman. Zehnter Preisträger des Jahres 2017 war der Film- und Fernsehregisseur Christian Petzold.

Die Bielefelder Partner der Kanzlei Streitbörger fördern den mit 10.000 Euro ausgestatteten Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis zum fünften Mal, seit 2014 zusammen mit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG nach deren Beitritt zur verleihenden Gesellschaft.

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