Date

Logo
Logo Text

Karen Zimmermann erhält das Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst 2021

Karen Zimmermann, "The Mother With One Arm", 2020, Mixed Media, 4-Kanal-Videoinstallation (Ausstellungsdokumentation: Kurt Heuvens)

Die KHM-Absolventin erhält das mit 10.000 Euro dotierte Stipendium und zeigt im Dezember Arbeiten in der Kölner artothek. Die Preisverleihung ist am 1. Juli.

Preisverleihung, 1. Juli 2021
Köln

Karen Zimmermann wurde 1986 geboren und lebt in Köln. Nach ihrem Kommunikationsdesign-Studium an der Hochschule Düsseldorf/Peter Behrens School of Arts folgte von 2016 bis Ende des WS 2019/20 ein postgraduales Studium der Medialen Künste an der KHM (Diplom 2). Dieses schloss sie mit der Abschlussausstellung zu ihrer Arbeit "The Mother With One Arm" ab, die auch Teil ihrer eingereichten Werkbeispiele war. 

Karen Zimmermanns künstlerische Arbeiten wurden bereits von der Kunststiftung NRW und der Filmwerkstatt Münster ausgezeichnet und gefördert. Im Jahr 2020 wurde ihr von der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit dem BBK - Bundesverband Bildender Künstler - ein Arbeits- und Recherchestipendium in der Sparte Bildende Kunst zuerkannt. 


Die Preisverleihung ist für den 1. Juli 2021 anvisiert.

Ausstellung Karen Zimmermann

Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst 
Eröffnung der Ausstellung:
Mittwoch, 1. Dezember 2021, 20 Uhr 
artothek – Raum für junge Kunst 
Am Hof 50, 50667 Köln 


Die Jury für die Verleihung der Förderstipendien zeigte sich beeindruckt vom Schaffen der jungen Künstlerin und begründet ihre Wahl so:

Karen Zimmermann stellt in ihrem Werk Intraaktionen unterschiedlicher Art auf die Probe. Ihre Arbeit als Künstlerin besteht darin, Beziehungen zwischen Menschen und nichtmenschlichen Akteur*innen wie Pflanzen, Technologien, Räumen und Objekten herzustellen und diese eingehend zu untersuchen. Mit kollektiven Inszenierungen individueller (und in dieser Ära hochaktueller) Erfahrungen von Abgeschiedenheit, Trennung oder Melancholie gelingt es ihr, diese zugleich humorvoll und überaus einfühlsam zur Darstellung zu bringen. Ihre Installationen, bei denen Architektur, Design, Fotografie, Video, Sound, Text und Performance ineinandergreifen, fokussieren biopolitische Formen der Zuschreibung oder Ausgrenzung – mitunter schonungslos direkt aber durch eine robuste feministische Linse. Durch ihre Adaptionen vertrauter, fast trivialer Erfahrungen – wie von Liebeskummer in Teenagerjahren im Internat – schafft sie atmosphärische Autofiktionen. Indem sie etwa einen bekannten Popsong ein paar Töne tiefer transponiert und in einer mehrstimmigen Monotonie einsingen lässt (wie in ihrem Diplomprojekt "The Mother With One Arm") oder indem sie mit einem Freund Mütter tauscht und das "System eines Gartens" zur Bühne macht (wie in "The System of the Garden"), dreht sie an den Stellschrauben der Realität und rekonfiguriert scheinbar selbstverständliche (familiäre) Ordnungen. Ihre Arbeiten vermitteln mitunter den Eindruck, als balancieren wir zwischen warmen, vertrauten Orten der Intimität und (alb)traumhaften Sphären. Hier verdichtet sich nichts weniger als die Ironie des Lebens selbst, und dies auf sehr ästhetische Weise. Karen Zimmermann ist vor allem dank ihrer Kollaborationen eine Schlüsselfigur in der lokalen Szene, die Gemeinschaften und Gleichgesinnte dazu motiviert hat, bedeutende, entschlossene und bewegende Kunstwerke zu schaffen.


Der Sachverständigen-Jury gehörten an:

  • Phil Collins, Künstler und Dozent an der Kunsthochschule für Medien Köln
  • Deren Ercenk, Künstlerin und Vorjahresstipendiatin
  • Heide Häusler, Internationale Photoszene Köln
  • Leonie Radine, Kuratorische Assistenz des Direktors, Museum Ludwig


(Quelle: Stadt Köln/Kulturförderung)

Editor — Juliane Kuhn
Please wait