über Filzengraben 2
Studiofoyer
Im Studiofoyer befinden sich unter den in der Ausstellung gezeigten Werken zwei Abschlussprojekte, die sich mit der Adaption unterschiedlicher auf sich selbst rekurrierender Systeme auseinandersetzen: Nicolas Epe nimmt in seiner Arbeit WWW.SITTINGINACHAMBER.COM ein legendäres Stück des US-amerikanischen Komponisten und Klangkünstlers Alvin Lucier zum Ausgangspunkt, bei dem eine gesprochene Tonaufnahme immer wieder im selben Raum abgespielt und aufgenommen wird, bis die Stimme auf der Aufnahme nicht mehr zu verstehen ist, sondern nur noch die vielfach multiplizierte Raumakustik hörbar ist. Epe verlegt diese Verfahren in seiner Reinszenierung in drei verschiedene reflexionsarme Schallkammern und macht die hier entstandenen analytischen Aufnahmen über eine eigens programmierte Website nachvollziehbar.
Vincent Brinkmann untersucht in seiner Installation SYSTEM_0/1 die Grenzen eines physischen neuronalen Systems, das aus zwei versetzt angeordneten Flächen besteht, wobei die zweite Fläche als neuronales Netzwerk die Einflüsse der ersten Fläche zur einer selbstlernenden Simulation verarbeitet. Zur Anregung des Systemverhaltens dient die Information aus der Eigenspannung der Folie. Die Stimulation des Zufalls wird zum Prozess der Installation.
Gezeigt werden Arbeiten von:
Kaspar Achenbach
Vincent Brinkmann – DIPLOM
David Camargo
Max Dauven
Marie-Claire Delarber
Tim Dönges
Nicolas Epe – DIPLOM
Erasmus von der Laage
RTR
Finn Wagner
Studiofoyer / Studio B (UG)
Im Untergeschoss des Studiofoyers befinden sich das Filmstudio der KHM sowie zugehörige infrastrukturelle Räume, darunter der Grading-Raum, in dem ein Programm zum Thema Tanzfilm zu sehen ist, mit experimentellen Arbeiten von Peter Haas sowie Episoden aus der von Chantal Bergemann und Jens Vollmer ins Leben gerufenen Reihe WYST STUDIES, die sich als Experimentierfeld aus freier Musik, improvisiertem Tanz und dem Blick durch die Kamera versteht.
Im Filmstudio wird das Abschlussprojekt INDISTINGUISHABILITY von Ali Chakav – eine Liveperformance und 6-Kanal-Audioinstallation, die im Februar diesen Jahres Premiere in St. Gertrud in Köln hatte, gezeigt. Chakav beschäftigt sich in seinen Werken intensiv mit dem Prozess des Hörens: „Das rechte Ohr erhebt sich und überquert die Straße. Ein Fußgänger geht vorbei, er dreht sich um und, schaut. Das linke Ohr steht noch drüben, neben der Ampel. Die Verletzung der Distanz beider Ohren. Deine Ohren und meine Ohren bewegen sich in variablen Intervallen. Die Stadt hat viele Ohren. Die Stimmenpartikeln verschwinden in unbestimmten Intervallen. (…) Wir hören, um nicht zuzuhören. Die Stadt ist der laute Klang unseres Nichtzuhörens. Die Wellen durchdringen die Koordinaten von Knochen und Fleisch, Luft und Körper. Wo ist die Grenze der Wahrnehmung? Die städtischen Klänge sind im Wesentlichen zufällig! Die Bewegung der Partikel von Materie und Klang breitet sich aus. Die Stadt bewegt sich in meinem Kopf. Ich sehe die Geschwindigkeit der städtischen Akustik im Raum meines Kopfes, und höre die Dichte der Moleküle. Der Klang ist immer isolierter von Licht und Hitze. Isolation ist der Ort, wo Materie ist. Und wir sind Materie aus Sicht des Klanges.“
Ein weiteres Diplomprojekt in der Ausstellung stammt von Alexander Pascal Forré, der sich in seiner Videoinstallation DIE WAHRE NACKTHEIT mit der realen und der fiktiven Person Alexander Pascal Forré beschäftigt. Die Frage: „Wer bin ich?“ zieht sich als roter Faden durch den ganzen Film und manifestiert sich in Beziehung zu unterschiedlichen Texten, wie Zeugnissen, Gutachten oder Erfahrungen aus dem Alltag.
Gezeigt werden Arbeiten von:
Anne Arndt
Chantal Bergemann
Ali Chakav – DIPLOM
Peter Haas
Julia Jesionek
Alexander Pascal Forré – DIPLOM
Svenja Wichmann
Fotolabor / Fotostudio (UG)
Gezeigt werden Arbeiten von:
Wadim Arkadii
Kendy Kristel Garcia
Jee Soo Hong
Anastasia Malkhazova
Katharina Mayer – DIPLOM
Andreas Finger