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Die KHM trauert um Horst Rossa

Der langjährige Kanzler der KHM (1990-2003) verstarb am 5. März. Er hat die KHM mit aufgebaut. Wir danken für langjährige Treue, persönliche Verbundenheit und eine gute Zeit.
Horst Rossa 1940 – 2014
 
Wir trauern um den ehemaligen Kanzler der Kunsthochschule, Herrn Horst Rossa, der am 5. März 2014 verstorben ist.
 
Für uns alle war die Nachricht von seinem Tod erschütternd. Besonders aber für diejenigen, die Herrn Rossa kannten und ihn in den letzten Monaten gesehen haben, war sie kaum zu glauben. Sah er doch aus wie eh und je, war agil und interessiert, auch mehr als zehn Jahre nach seinem Ausscheiden aus der KHM. Sein verschmitztes Lächeln berührte einen wie damals. Aber wenn man mit ihm sprach, merkte man auch sehr schnell, dass der überraschende Tod seiner Frau vor gut drei Jahren heftige Spuren bei ihm hinterlassen hatte. Seine tiefe Verbundenheit mit ihr war immer noch spürbar, und er musste mit einer beklemmenden Trauer und Leere alleine zurecht kommen.
 
Nicht gebrochen war sein Herz in Bezug auf die KHM, die er seit der Gründung 1990 bis zum Jahr 2003 begleitete, besser gesagt, mit viel Energie und Verstand, aber auch als seine eigene große Herzensangelegenheit aufzubauen half.
Horst Rossa hatte sich als alter Berliner, 1940 geboren, mit dem Rheinland angefreundet und war zuerst als Prüfer von Großbetrieben bei der Zollverwaltung tätig. Nach einer Zeit an der Universität Köln war er später für viele Jahre verantwortlicher Mitarbeiter im damaligen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, zuletzt im Büro des Staatssekretärs. Dort war er als der Verwaltungsmann aufgefallen und ausgesucht worden, dem man zutraute, eine neue Hochschule mit auf die Beine zu stellen. Man wusste schon, dass dazu bei einer Hochschule, die die Worte „Kunst“ und „Medien“ im Namen haben sollte und in Köln beheimatet sein würde, nicht nur verwaltungsspezifisches und juristisches Wissen und Können, sondern auch ein ganz erhebliches Fingerspitzengefühl und viel diplomatisches Geschick gebraucht würden. Das hat Horst Rossa über viele Jahre dann auch mit dem großartigen Erfolg, den wir kennen, in unterschiedlichsten Rektoratskonstellationen mit glücklicher Hand praktiziert.
In den Jahren, in denen ich Horst Rossa erlebte und mit ihm zusammenarbeitete, freute ich mich immer an seiner freundlichen und noblen Art, seinem nonchalanten Auftreten und seiner liebenswürdigen Verbindlichkeit. Von großer Einfühlsamkeit war er in Bezug auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seinem Umfeld und Verantwortungsbereich als Kanzler. Er schätzte sie in ihren fachlichen Qualitäten und als Persönlichkeiten.
Er hatte aber ebenso immer wieder größtes Einfühlungsvermögen in die künstlerischen Anliegen und Arbeitsprozesse der Studierenden und der Lehrenden, er schützte experimentelle und spielerische Freiräume auch dort, wo die Vorgaben der reinen Verwaltungslehre und Kameralistik zu unvereinbar scheinenden Widersprüchen führten. Dass er diese Freiheiten der frühen Jahre bis an die Grenzen, manchmal auch ein wenig darüber hinaus, ermöglicht und verteidigt hat, zeigt, dass es ihm Ernst war, mit der bedingungslosen Unterstützung für das Projekt KHM.
 
Was bleibt, ist Achtung, Wertschätzung und eine enge Verbundenheit mit einem großartigen Menschen. Und der Dank, Horst Rossa unter uns an der KHM gehabt zu haben. Und, bei aller Trauer, auch die Freude an seinem Lächeln, das einem in Erinnerung bleiben wird.
 
 
Andreas Henrich




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