Die Ausstellung Expanded Media zeigt künstlerische Werke aus den internationalen Wettbewerben
Medien im Raum und Network Culture. Dazu zählen grenzüberschreitende
Formate zwischen Performance, Installation, Expanded Cinema und
Netzkunst wie zum Beispiel interaktive Web- und Social-Web-Projekte oder
Interventionen im öffentlichen und virtuellen Raum. Daniel Burkhardt, künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der KHM für für Montage (Experimentalfilm/Videokunst), präsentiert in diesem Umfeld "Whiteout", eine Doppelprojektion auf
Transparentpapier.
Whiteout
Doppelprojektion auf
Transparentpapier | ortsspezifisch | Maße variabel | 1 min. | 2016
Whiteout ist ein meteorologisches
Phänomen, das bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht beobachtet
werden kann. Aufgrund diffuser Reflexionen des Sonnenlichts kommt es zu einer
starken Kontrastverringerung, in deren Folge Boden und Himmel nahtlos
ineinander übergehen und weder Schatten noch Konturen zu erkennen sind. Für den
Beobachter entsteht das Gefühl, sich in einem völlig leeren, unendlich
ausgedehnten, grauen Raum zu befinden.
(Quelle: Wikipedia)
In der Arbeit "Whiteout" geht es um projizierte Bilder, die sich wechselseitig überlagern. Von jeweils gegenüberliegenden Seiten wird auf ein mittig zwischen zwei Projektoren hängendes Transparentpapier projiziert. Der Bildinhalt der einen Projektion ist in der anderen gespiegelt und invertiert, wodurch die dunklen Bereiche des einen Bildes die hellen Bereiche der jeweils anderen Projektion überstrahlen.
In dieser Variante der Arbeit ist die Aufnahme des Schattens einer frei im Projektionslicht schwebenden architektonischen Form zu sehen. Hierbei handelt es sich um das miniaturhaft verkleinerte Model des Durchgangs, in dem die Arbeit installiert ist. Die beiden Projektionen verbinden die feinen Bewegungen des abgefilmten Schattens an den Wänden des Ausstellungsraumes mit den Bewegungen des Transparentpapieres, das leicht zwischen den Projektoren hin- und herschwingt.
Die differenzlos und präzise aufeinander
zugeschnittenen Formen von Positiv und Negativ verschieben sich fortwährend
gegeneinander und lassen das passgenaue Ineinandergreifen zu einem Fluchtpunkt
werden, der fortwährend anvisiert wird aber nie eintritt.