Ausgezeichnet bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen
"El Manguito", Dokumentarfilm von Laurentia Genske (Regie) und Simon Rittmeier (Kamera)
Zum Abschluss des Festivals wurden drei KHM-Regisseurinnen mit Preisen bedacht.
Die Preisverleihung fand am 16. Mai 2017 statt
Lichtburg Filmpalast
Elsässer Straße 28, 46045 Oberhausen
Mit ingesamt sieben Produktionen ihrer Studierenden war die Kunsthochschule für Medien Köln bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2017 in den verschiedenen Wettbewerben vertreten.
Bei der Preisverleihung am gestrigen Abend wurden gleich drei von ihnen ausgezeichnet.
Der Dokumentarfilm „El Manguito“ von Laurentia Genske erhielt den 3sat-Förderpreis. Den mit 2.500 Euro dotierte Preis wurde von der Jury des Deutschen Wettbewerbs verliehen, er umfasst auch das Angebot, den ausgezeichneten Beitrag zu erwerben und im 3sat-Programm zu präsentieren. "El Manguito" entstand im Rahmen des Austauschprogramms der KHM mit der internationalen Filmschule in Kuba EICTV. Laurentia Genske (Regie und Buch) und Simon Rittmeier (Buch und Kamera) reisten während ihres Studienaufenthalts in die schwer zugänglichen Wälder der Sierra Maestra und dokumentierten das Leben einer Familie in farbigen Bewegtbildern (16 mm) und schwarz/weiß Fotografien. Zurück in Köln wurde das Material mit Unterstützung der KHM-Absolventin Tama Tobias Macht montiert . Die Jury des Deutschen Wettbewerbs Dunja Bialas (München), Frieder Schlauch (Stuttgart) und Regina Barunke (Bonn).
Im NRW-Wettbewerb wurde der Abschlussfilm von Moira Himmelsbach „Stranden“ mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Der experimentelle Spielfilm feierte seine Uraufführung beim Festival. Die Jury, bestehend aus Florian Deterding (Düsseldorf), Sylke Gottlebe (Dresden) und Andreas Heidenreich (Darmstadt) vergab außerdem eine Lobende Erwähnung an den Animationsfilm „Mishka“, das erste Projekt von Eszter Jánka an der KHM. Der Zeichentrickfilm wurde bei seiner Uraufführung beim Festival Dok-Leipzig ebenfalls lobend von der Jury erwähnt.
Die Jurybegründungen:
„El Manguito“ von Laurentia Genske (Kuba/D, 2017, 16 mm, 19 Min.)
Regie: Laurentia Genske; Buch: Simon Rittmeier und Laurentia Genske; Bildgestaltung: Simon Rittmeier; Fotografien: Laurentia Genske; Schnitt: Tama Tobias-Macht; Betreuung: Prof. Sophie Maintigneux, Prof. Daniela Kinateder und Rita Schwarze (Auschtauschprogramm KHM/EICTV); Produktion: KHM
Die Regisseurin nähert sich den Bewohnern eines abgelegenen kubanischen Dorfes über Zeichnungen, Fotografien und oft stumme oder leise Filmbilder. Langsam, aber gezielt, bringt sie uns einer Familie und deren Ängsten und Sorgen näher und entfaltet über sie stellvertretend die Geschichte des Dorfes und des ganzen Landes. Laurentia Genske und ihr Kameramann Simon Rittmeier öffnen uns mit El Manguito einen Blick in eine fremde Welt – die unaufdringliche Nähe zu den Menschen und die klassische Erzählform ist Dokumentarfilm von seiner besten Seite.
„Stranden“ von Moira Himmelsbach (2017, 29 Min.)
Regie und Buch: Moira Himmelsbach, Kamera: Yves Itzek, Deniss Kacs; Ton: Martin Paret; Betreuung: Prof. Dietrich Leder, Prof. Johannes Wohnseifer, Tina Ebelt; Produktion: KHM, Förderung: Film- und Medienstiftung NRW
Vier Momentaufnahmen, lose miteinander verbunden, legen Risse und Brüche im alltäglichen Miteinander frei. Präzise beobachtet, von einem herausragenden Darstellerensemble getragen, schafft es Moïra Himmelsbach auf exzellente Weise, Unbewusstes bewusst zu inszenieren.
„Mishka“ von Eszter Jánka (2016, 5 Min.)
Idee, Realisation und Animation: Eszter Jánka; Sounddesign: Echo Ho; Betreuung: Prof. Raimund Krumme, Stephanie Beaugrand; Produktion: KHM
Eszter Jánka verzaubert mit ebenso abstrakt reduzierten wie poetischen Bildern, die einen emotionalen Sog entfalten. Das ist sinnlich, faszinierend und weckt vielschichtige Assoziationen.
Editor — Ute Dilger