Christian Nagel, der neue Vorsitzende der Freunde der KHM, überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis an den KHM-Absolventen. Dr. Barbara Engelbach hielt die Laudatio, und Prof. Dr. Hans Ulrich Reck, Rektor der KHM, moderierte die festliche Verleihung in der Aula der KHM.
Der Große Kunstpreis 2017 der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) wurde bei einer festlichen Veranstaltung am gestrigen Abend an Stefan Ramírez Pérez verliehen. Der mit 10.000 Euro hochrangig dotierte Preis zeichnet einmal jährlich herausragende künstlerische Leistungen von Diplomand*innen und Absolvent*innen der KHM aus. Die Auszeichnung wurde 2016 von Prof. Henrik Hanstein ins Leben gerufen. Hanstein stand dem Verein der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln e. V. mit großem Engagement von 1993 bis 2017 vor.
Die Laudatio hielt als Mitglied der Jury Dr. Barbara Engelbach, Kunsthistorikerin und Kuratorin im Museum Ludwig in Köln (siehe PDF bei Downloads). Prof. Dr. Hans Ulrich Reck, Rektor der KHM, führte durch den Abend, bei dem auch ausgewählte Werke des Künstlers auf der Leinwand präsentiert wurden.
Stefan Ramírez Pérez (geb. 1988, lebt in Köln) studierte von 2009 bis 2017 an der Kunsthochschule für Medien Köln. In seinen Arbeiten setzt sich Ramírez Pérez von einem queeren Standpunkt ausgehend mit künstlerischen Verfahren der medienreflexiven Aneignung von Material in Form von Found Footage, Re-enactment und Textüberführung auseinander und verwebt inszenierte Performances und dokumentarische Stoffe miteinander. Dabei bedient er sich oftmals populärer Bildsprachen und formaler Strategien, die durch die Rekontextualisierung eine Umdeutung erfahren. In der Darstellung des serbischen Popstars Doris Bizetić-Nygrin in „Confluence“ (2017, HD-Video, 21 Min.) oder in der Inszenierung gescheiterter Schauspielerinnen in Los Angeles in „As Much As Anyone“ (2017, HD-Video, 17 Min.) werden Fragestellungen von Authentizität und Identität, von Individualität und Kollektivität in einer kritisch-ironischen Auseinandersetzung mit zeitgenössischen medialen Formen verhandelt.
Jury 2017: Die Preisträger*innen werden in einem mehrstufigen Verfahren gekürt. Aus den von den Lehrenden der KHM nominierten Kandidat*innen wählt eine externe Jury den/die jeweilige Preisträger*in aus. Jurymitglieder in diesem Jahr waren Dr. Barbara Engelbach (Museum Ludwig, Köln), Dr. Marcel Schumacher (Kunsthaus NRW, Kornelimünster) und Christian Nagel (Verein der Freunde der KHM).
Die Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln e.V., die aus dem Verein der Freunde der Kölner Werkschulen (1879–1993) hervorgegangen sind, unterstützen seit 25 Jahren als gemeinnütziger Verein mit großem Engagement die künstlerischen Anliegen und besonderen Vorhaben der Kunsthochschule für Medien Köln. Die Freunde der KHM ermöglichen insbesondere Projekte, Ausstellungen und Publikationen von Studierenden, die ohne diese Förderung nicht möglich wären. Darüber hinaus werden jährlich herausragende künstlerische Leistungen von Studierenden und Absolvent*innen der KHM in Form verschiedener Preise – insbesondere der Förderstipendien und des Großen Kunstpreises – ausgezeichnet. Im Verein der Freunde der KHM engagieren sich Persönlichkeiten aus dem kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben Kölns sowie Alumni der KHM.
Seit Oktober 2017 neuer Vorsitzender der Freunde der KHM ist der Galerist Christian Nagel, nachdem Prof. Henrik R. Hanstein, der dem Verein der Freunde über 25 Jahre mit großem Engagement vorgestanden hatte, sich aus dem Amt zurückgezogen hat.
Vorstand der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln e.V.: Christian Nagel (Vorsitzender), Isabel Apiarius-Hanstein (stv. Vorsitzende), Dr. Max F. Krawinkel (Schatzmeister). Weitere Vorstandsmitglieder: Gil Bronner, Caroline Kox, Antonio de Luca, Stefanie Schwarze, sowie ex officio: Prof. Dr. Hans Ulrich Reck (Rektor KHM), Dr. Sabine Schulz (Kanzlerin KHM).