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Kunstpreise des Vereins der Freunde der KHM vergeben!

Christian Nagel, Vorsitzender der Freunde der KHM, Prorektorin Prof. Sophie Maintigneux und Beryl Magoko, Preisträgerin des Großen Kunstpreis 2018 (Foto: KHM/Simon Rupieper)

Der mit 10.000 Euro dotierte Große Kunstpreis geht an die Diplomandin Beryl Magoko, die mit 2.000 Euro dotierten Förderpreise gehen an die Studierenden Danila Lipatov, Max Mauro Schmid und Maja Tschumi.

Die Preisverleihung fand am 13.11.2018 statt.
Aula der KHM
Filzengraben 2, 50676 Köln

Der Verein der Freunde der KHM zeichnet jährlich herausragende künstlerische Leistungen von Studierenden und Diplomand*innen durch die Vergabe des Großen Kunstpreises sowie von drei Förderpreisen für Junge Studierende aus.

Der Große Kunstpreis 2018 geht an Beryl Magoko. Beryl Magoko erhält den mit 10.000 EUR hochrangig dotierten Großen Kunstpreis des Vereins der Freunde der KHM für ihr konzises filmisches Werk, in dem sie sich seit vielen Jahren mit dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C) auseinandersetzt. In ihrem autobiographischen Dokumentarfilm "In Search..." (2018, 90 Min., Deutsch/ Englisch/Kikuria/Swahili, mit engl. Untertiteln), der gemeinsam mit der Bildgestalterin Jule Katinka Cramer entstanden ist, geht Magoko über eine rein beobachtende dokumentarische Haltung hinaus und begibt sich als direkt Betroffene selbst vor die Kamera. Sie spricht mutig und entschlossen über ihre Fragen, Zweifel, Ängste und erforscht dabei das emotionale Dilemma, in dem sie und andere Frauen mit ähnlichen Erfahrungen sich befinden. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: "Beryl Magoko hat mit "In Search ..." zusammen mit der Kamerafrau Jule Katinka Cramer einen ungewöhnlichen und gesellschaftlich dringlichen Dokumentarfilm realisiert, der Frauen zu Wort kommen lässt, die an den traumatischen und physischen Folgen weiblicher Genitalverstümmelung leiden. Die Filmemacherin thematisiert ihren Zugang als Betroffene und Protagonistin, die das sensible und gesellschaftlich vielfach verdrängte Thema des noch praktizierten Rituals im Interview mit anderen Frauen hinterfragt, neue medizinische Möglichkeiten in Betracht zieht und im Dialog mit ihrer Mutter in Kenia einen Umgang damit sucht. Bemerkenswert und besonders ist an In Search sowohl das Aufzeigen der inneren Konflikte der Betroffenen und ihre persönlichen Perspektiven darauf, als auch ein hoffnungsvoller Blick, dass eine psychologische Bewältigung für die weltweit 200 Millionen betroffenen Frauen mit dem Brechen des Schweigens und einem Dialog beginnt."


Drei Förderpreise für Junge Studierende gehen 2018 an Danila Lipatov, Max Mauro Schmid und Maja Tschumi. Die Förderpreise/Förderstipendien, die künstlerische Entwicklungen im Rahmen des Studiums auszeichnen, werden seit 2010 vom Verein der Freunde der KHM vergeben und sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert.


Einen Förderpreis erhält Danila Lipatov, unter anderem für seine Videoperformance "Tod in ..." (2018). Die Jury schreibt dazu: „Danila Lipatovs Changieren zwischen Dokumentation und Inszenierung, eigenem und angeeignetem Material, filmischen Arbeiten und Performances verleiht seinem Werk eine mediale und stilistische Vielfalt und Lebendigkeit, die die Jury beeindruckt.“ (weiter lesen hier)

Max Mauro Schmid, der derzeit ein Auslandsemester absolviert und deshalb nicht in der Ausstellung vertreten sein kann, beschäftigt sich in seinen Werken vor allem mit „Systemen, die er in klanglich-skulpturale Objekte und Installationen transformiert“ und deren „Tiefgründigkeit“ die Jury überzeugte: „Seine Bereitschaft, sich auch den handwerklichen Umgang mit physischem Material und die Sprache immateriellen Klangs selbst anzueignen, ermöglicht ihm eine unverkennbare, poetisch-sperrige Formensprache, die immer eine Ambivalenz behält.“ (weiter lesen hier)

Maja Tschumi wird unter anderem für ihren Kurzfilm "Der Hexer" (2016) ausgezeichnet, einer Dokumentation über die außergewöhnliche Beziehung eines traumatisierten jungen Mannes zu einer Fantasy-Figur, durch die sein Leben eine bemerkenswerte Wende erfährt: „Maja Tschumi überzeugt die Jury durch die Intensität der dokumentarischen Beobachtung und der virtuosen Montage ihrer filmischen Erzählform und einem unverkennbaren, eigenen künstlerischen Ausdruck.“ (weiter lesen hier)
 
Zur Preisverleihung sprachen Christian Nagel (Vorsitzender der Freunde der KHM) und Prof. Dr. Hans Ulrich Reck (Rektor) sowie die beiden Laudator*innen Prof. Sophie Maintigneux (Professorin für Bildgestaltung) und Prof. Matthias Müller (Professor für experimentellen Film).

Dank an die Jury für den Großen Kunstpreis 2018: Nikola Dietrich (Direktorin Kölnischer Kunstverein), Prof. Dr. Lilian Haberer (KHM), Christian Nagel (Vorsitzender des Vereins der Freunde der KHM).

Dank an die Jury der Förderpreise/Förderstipendien 2018: Dr. Konstantin Butz, Prof. Anke Eckardt, Prof. Marcel Kolvenbach, Prof. Matthias Müller, Prof. Franziska Windisch (alle KHM) sowie Caroline Kox, Antonio de Luca (Verein der Freunde der KHM).

Die Werke der diesjährigen Preisträger*innen sind in einer Ausstellung in GLASMOOG, Raum für Kunst und Diskurs an der KHM (Filzengraben 2a, 50676 Köln) noch bis 8. Dezember 2018 zu sehen: Donnerstags/Freitags, 16 bis 19 Uhr, Samstags, 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung (glasmoog@khm.de)

Editor — Ute Dilger
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