Edition KHM, Band 6 ist im Herbert von Halem Verlag erschienen.
LAB. Jahrbuch für Künste und Apparate wurde Mitte der 1990er Jahre durch den Künstler und Theoretiker Jürgen Claus zunächst als Zeitschrift in einer Nullnummer erprobt. Ein Jahr später entwickelten Hans Ulrich Reck und Siegfried Zielinski, zusammen mit über die Jahre wechselnden Partnern, das Konzept eines international profilierten Jahrbuches. Es sollte nicht der Selbstdarstellung der KHM dienen, sondern eine Plattform eröffnen für Beiträge aus der ganzen Welt. Eine zweite Eigenheit war, dass poetisch-diskursive Beiträge in beiden Bereichen angesiedelt wurden: als wissenschaftlich-diskursive Abhandlungen wie auch als poetisch-visuelle Entwürfe. Beides stand gleichrangig nebeneinander.
Mehr als einhundert international bedeutsame Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in sieben Jahrbüchern der Kunsthochschule für Medien Köln in den Jahren 1996 bis 2006 ihre Positionen formuliert, die niemals statisch waren, sondern stets in Bewegung. Aus diesen sieben Jahrbüchern (erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther König Köln), von denen eines ausgewählten Abschlussarbeiten der KHM gewidmet war, haben Reck und Zielinski einige wenige Dutzend Beiträge ausgewählt für einen Querschnitt, der heute einen neuen, ebenso frischen wie distanzierten Einblick in dieses singuläre Projekt erlaubt. Damit wird ein Blick auf die Substanz der Kunsthochschule für Medien Köln ebenso möglich wie auf ihren Beitrag zu einer Poetisierung und Historisierung der medialen Produktion, Poietik und Reflektion des ausgehenden letzten und des Beginns des aktuellen Jahrhunderts.
Mit Beiträgen von Klaus Bartels, John Berger, Gábor Bódy, Jürgen Claus, Friedrich Cramer, Heinz Emigholz, FM Einheit, Valie Export, Klaus Gasteier, Christian Geissler [k], Ingo Günther, Markus Käch, Dietmar Kamper, Christoph Keller, Sebastian Klotz, Knowbotic Research, Arthur Kroker, Myron W. Krueger, Renate Lorenz (in Zusammenarbeit mit Jochen Becker), Ntongela Masilela, Susanne Ofteringer, Per —> SON, Wolf D. Prix, Hans Ulrich Reck, Hans-Jörg Rheinberger, Nils Röller, Otto E. Rössler, Zbig Rybczynski, Claudia Schink, Oliver Schwabe, Stahl Stenslie, Bruce Sterling, Helmut Swiczinsky, Michael Thompson, Georg Trogemann, Stephen Vitiello, Kirk Woolford, John Wyver und Siegfried Zielinski.
Künste und Apparate. Berichte aus einem Labor 1995 - 2005 erscheint als 6. Band der Reihe edition KHM.
Hans Ulrich Reck, geb. 1953, Prof. Dr. phil. habil., Philosoph, Kunstwissenschaftler, Publizist, Kurator. M.A. 1976, Dr. phil. 1989, Habilitation/venia legendi für ›Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaften‹ 1991. Seit 1995 Professor für Kunstgeschichte im medialen Kontext an der Kunsthochschule für Medien in Köln, davor Professor und Vorsteher der Lehrkanzel für Kommunikationstheorie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (1992-1995), Dozenturen in Basel und Zürich (1982-1995). Von April 2014 bis zur Pensionierung Ende März 2020 Rektor der Kunsthochschule für Medien, von April 2016 bis 2019 Sprecher der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen (RKK). Seit 2016 Gründungsherausgeber der Reihe edition KHM im Herbert von Halem Verlag.
Siegfried Zielinski gehört zu den Erfindern einer Archäologie der Medien. Er ist Professor Emeritus für Medientheorie mit dem Schwerpunkt Variantologie der Künste & der Medien an der Universität der Künste Berlin, an der European Graduate School in Saas Fee vertritt er die Michel-Foucault-Professur für Medienarchäologie & Techno-Ästhetik. In Berlin leitete er bis 2016 er das Internationale Vilém-Flusser-Archiv. Zielinski war Gründungsrektor und erster Rektor der Kunsthochschule für Medien Köln (1994-2000) sowie Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (2016-2018). Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Sein bekanntestes Buch Deep Time of the Media (MIT Boston, 2006, deutsch : Archäologie der Medien 2002) wurde in viele Sprachen übersetzt.
In Verbindung mit: Konstantin Butz (Dr. phil.) ist seit 2012 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule für Medien Köln. Er studierte Amerikanistik und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und am Dickinson College in Carlisle, Pennsylvania und promovierte als Stipendiat der a.r.t.e.s. Graduate School an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte sind Pop-, Jugend- und Subkultur(en). Buchpublikationen: Grinding California: Culture and Corporeality in American Skate Punk, Bielefeld: transcript, 2012 und (als Herausgeber zusammen mit Christian Peters): Skateboard Studies, London: Koenig Book, 2018.