Kooperationsveranstaltung der Poetica mit der Kunsthochschule für Medien Köln. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
»What’s in a name? That which we call a rose by any other name would smell just as sweet.«
In Shakespeares Romeo und Julia wird die Auswechselbarkeit von Namen behauptet. Gertrude Stein hat dagegen Protest eingelegt und darauf bestanden, dass der Name »Rose« Identität stiftet und sich nur durch sich selbst ersetzen lässt. Wie verhält es sich mit Eigennamen? Sind sie auswechselbar oder mit sich selbst identisch?
In dieser Diskussion soll es um selbstgewählte, zugeschriebene und enteignete Namen gehen, um Künstler:innennamen und Heteronyme. Das Sprechen und Schreiben im »eigenen« Namen ist immer bereits Teil einer »Biomythographie« (Audre Lorde), die Geschichte, Biografie, Herkunft und Mythos miteinander verbindet. Die Namen von Logan February, Édouard Louis und Lionel Fogarty sind nicht identisch mit ihren Geburtsnamen. Es handelt sich um poetische Konstruktionen, Strategien der Selbstverteidigung. Auch die indische Dichterin Sukirtharani weiß davon zu berichten: »Es ist ein Unterschied, ob man sich eine Identität selbst auswählt oder ob man in sie hineingezwungen wird. Wenn ich zu Hause bin, denke ich nicht über meine Kaste nach, aber sobald ich das Haus verlasse, verfolgt sie mich wie ein bissiger Hund.«
Studierende der KHM können sich darüber hinaus noch bis zum 17.3. für eine Teilnahme an der Literarische Werkstatt mit Christian Filips und Els Moors »Was singt der Chor in Dir?« bewerben. Die Werkstatt findet am Mittwoch, den 19.4. von 10-14 Uhr an der Universität zu Köln statt.
»Das chorische Ich – Writing in the name of«
lautet das Thema der Poetica 8, des achten Festivals für Weltliteratur, das von der Universität zu Köln zusammen mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom 17. bis 22. April 2023 in Köln veranstaltet wird.
Mit Daniela Danz (Deutschland), Logan February (Nigeria), Lionel Fogarty (Australien), Kateryna Kalytko (Ukraine), Édouard Louis (Frankreich), Els Moors (Belgien), James Noël (Haiti), Patti Smith (USA), Sukirtharani (Indien), Zheng Xiaoqiong (China, in digitaler Präsenz) sowie dem Kurator Christian Filips.
Musik: Poetica-Festivalchor (Collegium musicum: Chor der Universität zu Köln & Oratorienchor Köln & Rodenkirchener Kammerchor, musikalische Leitung: Joachim Geibel und Arndt Martin Henzelmann), Leo Bögeholz Gründer (Pauke), Philipp Plessmann (E-Piano), Norbert Schmeißer (Posaune).
Die deutschen Übersetzungen lesen Philipp Plessmann und Katharina Schmalenberg.
Vollständiges Programm und Informationen zu den eingeladenen Autor*innen.