Die Preisträgerin des mit 1.000 Euro dotierten KHM-Förderpreises für FLINTA* 2024 im Bereich Kunst präsentiert ihre neueste Arbeit vom 11. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025 im Museum Morsbroich in Leverkusen.
Die Ausstellungseröffnung bildet den Auftakt des Abendprogramms des Museum Morsbroich zur Leverkusener Kunstnacht . Um 21 Uhr spielt Tatiana Heuman ein „atmoon live set” (shruti box, voice, electronics) auf der Empore Spiegelsaal. Der Eintritt ist frei.
„atmoon (atmen + Mond) ist lunares Atmen. Es bedeutet, den Kopf zu verlieren, das Gehirn auszuschalten, verwirrt zu werden, Formen zu verändern, weniger Mensch, mehr Pflanze, mehr Teil eines Ganzen zu werden; zu zerreißen, zu defragmentieren, um auf andere Weise zu integrieren, zu mutieren; sich in der Verwirrung zu bewegen, das Gesicht zu verlieren, zu graben und auszugraben, sich nicht zu konzentrieren, sondern dankbar zu sein für all die Ablenkungen, die zu einem Gedicht werden.“ Tatiana Heuman
Tatiana Heuman (*1991 Buenos Aires/Argentinien, lebt in Berlin) ist Preisträgerin des diesjährigen KHM-Förderpreises Kunst für FLINTA*. Sie arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Sound, Medienkunst und somatischer Bewegungsforschung. In ihrer künstlerischen Arbeit versucht sie Räume zu schaffen, die gegenseitige Fürsorge, tiefes Zuhören und kollektive Entspannung fördern. Sie studierte von 2019 bis 2023 Mediale Künste an der KHM und schloss ihr Studium 2023 erfolgreich mit dem Diplom ab.
Für die Präsentation im Museum Morsbroich hat Tatiana Heuman in Kooperation mit den Videokünstlerinnen Tati Cuoco und Alice Daneluzzo eine neue audiovisuelle Installation entwickelt: atmoon. Die Installation erstreckt sich über drei Räume und stellt verschiedene Zustände der Verkörperung durch einfache Gesten dar, die durch Wiederholung und Kontemplation an Intensität gewinnen. Es ist der Versuch, den Blick umzukehren, die Augen nach innen zu richten und das Zuhören zu aktivieren.
atmoon lädt dazu ein, selbst zu einem geräumigen, atmenden Ohr zu werden, das auf unerwartete Empfindungen lauscht, um den Körper als eine fragile Landschaft der Erinnerung wahrzunehmen.
Der mit 1.000 Euro dotierte KHM-Förderpreis für Künstler*innen (FLINTA*) wird seit 2020 in Kooperation zwischen der Gleichstellung der KHM und dem Museum Morsbroich vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, Nachwuchskünstler*innen auf der Schwelle zum freien Markt zu unterstützen, zu vernetzen und einem breiten Publikum vorzustellen.