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Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2024 präsentiert den Kurzfilm "Hauspausen" von Biko Erki, Stefan Koutzev und Nathalie Bailoukova in Uraufführung.
Der Dokumentarfilm „hauspausen“ von Biko Erki, Stefan Koutzev und Nathalie Bailoukova feiert seine Uraufführung beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2024 (28.10.–3.11.) im Deutschen Wettbewerb. Der Kurzfilm entstand im Rahmen des Grundlagenseminars „Dokumentarische Miniaturen“ unter der Leitung von Solveig Klaßen und Prof. Philip Scheffner.
„Wohin man auch schaut, hängen großflächige Gemälde mit Ansichten von Häusern. Jedes Haus ist akribisch konturiert, auf den ersten Blick sieht eines aus wie das andere. Manchmal halten sie Abstand voneinander, manchmal scheinen sie in der Leere zu schweben. Seltsam unverortet wirken diese in immer neuen Anordnungen kombinierten Häuser. Mit Schablone und Pinsel sitzt Johannes Kloosterhuis bereits am nächsten Bild. Jedes Haus beherberge seine eigene Geschichte, doch vielleicht sei die Idee des Eigenheims auch ein Ideal von gestern, überlegt er laut.
Beim Zeichnen sinniert Kloosterhuis über verschiedene Lebens- und Wohnformen. Er selbst betrachtet die Welt bevorzugt vom Fenster aus, genießt die Aussicht auf Parkhausdächer, Gärten und Bäume. Seine meist monochromen Tableaus hingegen kennen keinen Horizont. Kloosterhuis’ künstlerische Visionen sind womöglich deshalb so faszinierend, weil sie ein unergründliches Eigenleben entwickeln. Mit der Kamera dürfen wir zusehen, wie sie Gestalt annehmen, wie mit jedem Pinselstrich ein neues Miniaturhaus, ein neues Miniaturschicksal entsteht.“ (Dok-Leipzig, Anke Leweke)
„hauspausen“ von Biko Erki, Stefan Koutzev und Nathalie Bailoukova, Dokumentarfilm, 2024, 10 Min.
„hauspausen“ ist ein atmosphärischer Dokumentarfilm, der in das Leben von Johannes Kloosterhuis eintaucht, einem zurückgezogen lebenden Maler, der seine Wohnung scheinbar nie verlässt. Durch seinen Pinsel erleben wir die Welt, die er erschafft – Ansammlungen von Häusern und brutalistischen Strukturen, die die sich verändernde Landschaft seiner gentrifizierenden Nachbarschaft widerspiegeln. Während Johannes aus dem Fenster blickt und die Entwicklung seiner Umgebung auf der Leinwand festhält, werden wir auf eine Reise in seine Gedankenwelt mitgenommen. Der Film entschlüsselt die Komplexität seiner Kindheit und schlägt Brücken zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, dem Innen und dem Außen.
„hauspausen“ geht über die Form des dokumentarischen Porträts hinaus und wird zu einer filmischen Meditation über die gewählte Isolation, die uns mit der Sehnsucht nach einem Blick auf das Sonnenlicht zurücklässt.
Das Team: Regie, Kamera, Ton und Schnitt: Biko Erki, Stefan Koutzev und Nathalie Bailoukova; Sounddesign: Biko Erki; Postproduction Supervisor: Ewald Hentze; Mischtonmeister: Ralf Schipke; Betreuung: Solveig Klaßen, Philip Scheffner; Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln
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