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Drei Filme von Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln feiern ihre Uraufführung beim größten Festival für den jungen Film aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weitere Filme aus der KHM werden in den Nebenreihen des Saarbrücker Festivals präsentiert.
Das 46. Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken (20. bis 26. Januar 2025) präsentiert insgesamt sieben Filme von Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), davon drei als Uraufführungen im Wettbewerb.
Für den Wettbewerb der mittellangen Spielfilme wurde der Abschlussfilm von Boris Maximov „Erbschaft“ (2025, 42 Min.) ausgewählt, für den Wettbewerb der Kurzfilme der Abschlussfilm von Michelle Blum „Mutterseelenallein“ (Spielfilm, 2025, 14 Min.) und der Kurzspielfilm von Laura Engelhardt „Mascha“ (2025, 13 Min.).
Die Reihe „Watchlist“, die eine Auswahl der besten deutschsprachigen Nachwuchsfilme aus dem zurückliegenden Produktionsjahr zeigt, präsentiert den preisgekrönten Abschlussfilm von Justine Bauer „Milch ins Feuer“ (2024, 79 Min.), der beim Filmfest München 2024 mit dem Förderpreis Neues deutsches Kino ausgezeichnet wurde (siehe Pressemeldung hier).
In die Festivalreihe „Diskurze“, die den Fokus auf aktuelle Tendenzen, Ästhetiken und gesellschaftliche Themen legt, wurden in diesem Jahr gleich drei Filme von Studierenden der KHM eingeladen: „Nuestra sombra“ (2024, 21 Min.) ist im Programm „Kritisches Naturkapital“ zu sehen. Der Abschlussfilm von Agustina Sánchez Gavier feierte bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2024 seine Weltpremiere (siehe Pressemeldung hier). Im Programm „Body Politics: Politische Körper“ läuft der Abschlussfilm von Julia Jesionek „Everythingness“ und im Programm „Von guten Mächten?“ „Gezielt mittelalterliche Überlegungen“ von Finn Ole Weigt (KHM-Student) und Paula Milena Weise. Beide Filme wurden bei den Kurzfilmtagen Oberhausen 2024 uraufgeführt (siehe Pressemeldung hier).
Ebenfalls für die Reihe „Watch-List“ ausgewählt wurde das Kinodebüt der KHM-Absolventin Anja Kreis „Die Vertriebenen" (2024, 95 Min.mehr). Die europäische Koproduktion (Deutschland, Frankreich, Moldawien) der von drei KHM-Absolventinnen gegründeten Kölner Firma FORTIS FEM FILM wird am 31. Januar in den Kinos starten. In seiner Kinder- und Jugendfilmreihe zeigt das Festival außerdem den neuen Kinospielfilm der KHM-Absolventin Sarah Winkenstette „Grüße vom Mars" (2024, 82 Min.mehr), der am 10. April 2025 in die Kinos kommen wird.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis widmet sich seit über 40 Jahren der Präsentation und Förderung des deutschsprachigen Nachwuchsfilms. Der Namensgeber und in Saarbrücken geborene Max Ophüls (1902–1957) gilt als einer der großen europäischen Filmregisseure des 20. Jahrhunderts. 1933 musste der aus einer jüdischen Familie stammende gebürtige Max Oppenheimer vor den Nationalsozialisten fliehen und fand zunächst in Frankreich, später in den USA Zuflucht. In den 1950er Jahren kehrte Max Ophüls nach Europa zurück.
„Erbschaft“ von Boris Maximov
Spielfilm, 2025, 42 Min. mehr
2032. Putin ist tot. Russland hat den Krieg gegen die Ukraine verloren. Alex, Sohn russischer politischer Flüchtlinge, kehrt mit seinem deutschen Freund in das Land der kollektiven Amnesie zurück, da er die Wohnung seiner verstorbenen Großmutter geerbt hat. Doch die Nachbarn haben es auf die Wohnung abgesehen. Während der ahnungslose Alex auf die Polizei wartet, bricht sich deren jüngste Vergangenheit, also unsere Gegenwart, in alltäglichen Konflikten Bahn. Nur die Nachbarstochter erinnert sich an ihren Jugendfreund.
„Mutterseelenallein“ von Michelle Blum
Spielfilm, 2025, 14 Min. mehr
Sunnys Mutter ist tot. Während sie auf die Ausstellung des Totenscheins wartet, streift die junge Frau allein durch die nächtlichen Gänge der Palliativstation des Krankenhauses. Neben surrenden Getränkeautomaten und leeren Bänken trifft sie auf Carla. Gemeinsam warten die beiden bis zum Morgen.
„Mascha“ von Laura Engelhardt
Spielfilm, 2025, 13 Min. mehr
Mascha hat keinen festen Wohnsitz und lebt in ihrem Auto. Als sie das Auto eines Tages verliert, muss sie sich in der Stadt einen sicheren Platz für die Nacht suchen.
„Milch ins Feuer“ von Justine Bauer
Spielfilm, 2024, 79 Min.mehr
Auf einem Bauernhof leben drei Generationen von Bäuerinnen unter einem Dach. Rentabel ist das Geschäft mit der Milch schon seit einer Weile nicht mehr. Überhaupt steckt die Landwirtschaft in einer Krise, immer mehr Höfe müssen schließen und weiblich geführte Traditionshöfe sind rar. Doch Katinka hält an dem Familienbetrieb fest, macht die Ausbildung zur Landwirtin, sucht nach einer Zukunft in einer Gegend, die sich vor allem an früher erinnert.
„Nuestra sombra“ von Agustina Sánchez Gavier
Spielfilm, 2024, 19 Min. mehr
Eine Sonnenfinsternis hüllt die Provinz Misiones im Nordosten Argentiniens in Dunkelheit. Die dort lebenden Menschen sind von Ausbeutung und der Abholzung ihres Lebensraums bedroht.
Doch der Himmel birgt schlechte Omen. Wo die Natur verachtet wird, verschwinden Menschen, fallen Bäume und die Sonne wird verschlungen. Und so reflektiert Bewohnerin Maria über jene verborgenen Kräfte, die die Welt formen.
„Everythingness“ von Julia Jesionek
Animation, 2024, 7 Min. mehr
In einem bunten Durcheinander aus Ambivalenzen und Pinselstrichen macht sich die Protagonistin auf die Suche nach verlässlichen Wahrheiten. Als sie auf ihre Doppelgängerin trifft muss sie jedoch feststellen, dass sie nicht einmal ihrem eigenen Spiegelbild trauen kann. Fiktion und Wirklichkeit treten über ihre Ufer und vermengen sich miteinander.
„Gezielt mittelalterliche Überlegungen“ von Finn Ole Weigt (KHM-Student) und Paula Milena Weise
Spielfilm, 2024, 25 Min. mehr
Nachdem Frau Schröder auf einem Schulausflug den Schüler Benny anbrüllt, geht sie nicht mehr zum Unterricht. Stattdessen lebt sie in den Tag hinein. Als sie ein Gerücht um einen ausgebüxten Bären erreicht, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Zwischen einem Rendezvous mit Bennys Vater und einem springenden Pudel zieht Frau Schröder durch die leere Kleinstadt. Und ehe sie sich versieht, spielt sie Katz und Maus mit dem streunenden Bären.
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