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Fynn Ribbeck erhält das Peter Jacobi Stipendium 2025

Foto: Josephine Scheuer

Das mit 30.000 Euro dotierte Stipendium der Stiftung, der Hochschule und des Kulturamts in Pforzheim geht an den Künstler und KHM-Studenten.

Die Vergabe wurde am 18. Februar 2025 gemeldet

In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim und dem Kulturamt Pforzheim  hat sich die Stiftung Peter Jacobi für Kunst und Design für Fynn Ribbeck entschieden. Gegen 496 Bewerber*innen hat er sich in durchgesetzt. Er verbindet in seinen Werken digitale und analoge Medien und lässt die Vergangenheit auf die Gegenwart treffen. Das Stipendium ermöglicht es ihm, an seinem Werk weiterzuarbeiten, und in Pforzheim auszustellen.


Silke Helmerdig, Mitglied der Jury, lobt Ribbecks Werk als inhaltlich stark und medial zeitgemäß: „Die Anwendung von KI und CGI trifft aktuelle Debatten um den Wirklichkeitsgehalt technischer Bilder“. Dass Ribbeck dazu historische Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis nehme und sich so auch mit Geschichtskonstruktion und der Macht über diese beschäftige, mache die Arbeit jenseits der gewählten Mittel spannend. Auch die Rückführung in den Ausstellungsraum durch die skulpturale Weiterverarbeitung der digitalen Bilder ließe Helmerding gespannt seine weitere Entwicklung erwarten.


Fynn Ribbeck (*1995 in Lennep) studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf, war dort Meisterschüler bei Dominique Gonzalez-Foerster und studiert zur Zeit prostgradual "Mediale Künste" im Diplom 2 an der Kunsthochschule für Medien in Köln (KHM). Seine Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von digitaler Bildbearbeitung und physischer Skulptur. In seinen Videoarbeiten collagiert er historisches Bildmaterial, vorrangig aus der RAF-Zeit, und animiert es durch digitale Techniken wie Motion Capture und KI-gestützte Bildgenerierung. Im Ausstellungsraum erweitert er das digitale Material durch Skulpturen und Installationen. Hierfür bedient sich Ribbeck handwerklicher Verfahren wie CNC-Fräsen und Zinnguss. Er lebt und arbeitet in Köln und Düsseldorf.

Ribbeck setzt mit seiner innovativen Arbeitsweise neue Impulse in der zeitgenössischen Kunst. Die Jury würdigt insbesondere, wie er sowohl mediale als auch inhaltliche Grenzen überschreitet und dabei etablierte visuelle Narrative neu interpretiert.

Peter Jacobi, der Stifter des Preises, betont Ribbecks Status als „junger Star“ mit einem bereits beeindruckenden bildhauerischen Werk: „Ich sehe Fynn Ribbeck als Vertreter einer neuen Künstlergeneration, die sich jetzt ihren Weg in die Kunstszene bahnt. Er fügt sich ein in die Evolution der deutschen Kunstlandschaft und setzt dabei einen eigenen, markanten Akzent.“

Fast 500 Bewerbungen sind bei der Jury eingegangen. Der Kunstkritiker und Journalist Michael Hübl leitete die Jury durch den Entscheidungsprozess. Seine Expertise trug wesentlich dazu bei, die Vielzahl herausragender Bewerbungen zu bewerten.

Als Stipendiat der Stiftung Peter Jacobi für Kunst und Design erhält Fynn Ribbeck eine Förderung von über 30.000 Euro und wird ein Jahr lang in seinen künstlerischen Arbeitsprozessen unterstützt. Abschließend wird er eine Ausstellung in Pforzheim realisieren, für die ihm das Kulturamt der Stadt weitere 7.000 Euro sowie 3.000 Euro für den Druck einer Publikation zur Verfügung stellt. Seitens der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim besteht zudem der Wunsch, Ribbeck in die Lehre einzubinden, teilt der Dekan Johann Stockhammer mit.

Insbesondere diese Zusammenarbeit mit der Stadt und Hochschule Pforzheim ist es, was Jacobi zur Gründung der Stiftung veranlasste: „Ich freue mich sehr, dass wir das Stipendium zum dritten Mal vergeben. Die enge Verbindung zur Hochschule und zur Stadt Pforzheim war mir von Anfang an wichtig. Dieses Stipendium ist mehr als eine finanzielle Förderung – es schafft Vernetzung und Austausch.“


2018 gründete der Künstler Peter Jacobi die gleichnamige Stiftung, die Künstlerinnen und Künstler und Designerinnen und Designer fördern will. In über 50 Jahren Schaffen beeinflusste er Skulptur und Raumgestaltung nachhaltig. Als Professor der damaligen Hochschule für Gestaltung prägte er von 1971 bis 1998 viele Studierende in ihrer Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen der Kunst und des Designs.

Editor — Juliane Kuhn
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