…Im Ernst jetzt? Komik als Superpower
Kaum etwas kann so gegensätzliche Funktionen haben wie Komik. Sie kann ein grundlegendes Weltverhältnis oder eine momentane Einstellung sein, Komik kann als Waffe dienen, Erleichterung verschaffen, schwierige Momente überbrücken, verbinden, vereinen, polarisieren und spalten oder auch vermitteln, unpassend sein oder den Nagel auf den Kopf treffen, komplett verschieden wahrgenommen werden – ihre Wirkung kann insofern einschüchtern oder erschrecken, abwerten, befreien, zusammenbringen und trennen.
Obwohl Satire, Witz, Parodie, Albernheit und Slapstick irgendwie zusammengehören, sind es ganz unterschiedliche Verfahrensformen, die kontextuell völlig anders eingebettet sein können, sie sind in ihrer Organisationsform mal auf eine Pointe zulaufend, mal strukturell verlaufend. Je nach Kontext abgewertet oder als große Kunst betrachtet, mal hochprofessionell, mal vom Laienhaften, Spontanen lebend wie in der Stand-up Comedy.
In diesem Seminar werden wir uns den medial unterschiedlichen Äußerungsformen von Komik zuwenden, die diskursive Auseinandersetzung erörtern, die Komik praktizierende Gäste aus unterschiedlichen Bereichen einladen und uns mit gegenwärtigen künstlerischen Positionen des Komischen auseinandersetzen, wir werden eigene Formen der komischen Äußerung erarbeiten und mal befremdet sein vom Gelächter und uns mal von ihm anstecken lassen.
Inspirieren lassen wir uns von so unterschiedlichen Positionen wie u.a. Michael Bachtin, Stefanie Sargnagel, Denice Bourbon, Alenka Zupančič, Ágnes Heller, Eddie Izzard, Glasmeier/Steib, Terry Eagleton, Vanessa Stern, Conny Krumbach, Jilet Ayse (Idil Bayar), Jean Paul, Karl Valentin, vielleicht Helge Schneider und vielen anderen.
Anwesenheit in der ersten Sitzung obligatorisch, andernfalls bitten wir darum, mit uns Kontakt aufzunehmen.