Course Catalogue WS 2024/25
| 14.04.25 | 07.07.25 | Monday | Wöchentlich | 11:00 - 13:00 | Heumarkt 14, R.1.07 (Seminarraum 2) |
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14.04.25 |
07.07.25 |
Monday |
Wöchentlich |
11:00 - 13:00 |
Heumarkt 14, R.1.07 (Seminarraum 2) |
Dieses Lektüreseminar widmet sich dem Autor Hubert Fichte, der durch ein vielfältiges und wundersames Werk beeindruckt und als Schriftsteller in der deutschsprachigen Literatur des späten 20. Jahrhunderts eine Ausnahmefigur darstellt: Queer, an Synkretismus wie Postkolonialismus interessiert, mit journalistischen wie poetischen Praktiken aus der Barockzeit wie aus dem Pop stets auf Reisen, hat er in 20 Ländern gelebt und seine Gesprächsgegenüber in verschiedensten sozialen Milieus gesucht. Der ehemalige Kinderschauspieler und Bauer gilt als der Ethnograph der Nachkriegszeit und fordert uns heraus mit seiner steten Fragestellung, was es bedeutet als Poet und als Journalist an Formen des Dazwischen interessiert zu sein. Er hat mit Interviews und Gesprächen gearbeitet, als andere noch aus ihrem Inneren schöpften, hat Popliteratur gemacht und gleichzeitig Postkolonialismus und Queerness ästhetisch ernst genommen und den Realismus neu definiert. Wir werden uns vom Szeneroman „Die Palette“ über autobiographische Arbeiten wie „Versuch über die Pubertät“, bis zur Erkundung des Synkretismus in der „Geschichte der Empfindlichkeit“ und seinem Interviewroman „Wolli Indienfahrer“ den Texten widmen und Gäste einladen, die sich mit ihm beschäftigt haben, um über seine vielfältige Wirkung zu sprechen.
Lektürevorschlag: „Die Palette“, „Versuch über die Pubertät“, „Detlevs Imitationen Grünspan“, „Explosion“, „Forschungsbericht“, „Alte Welt“, „Platz der Gehenkten“, „Wolli Indienfahrer /Interviews aus dem Palais d’amour“, „Psyche“/“Gott ist ein Mathematiker“, „Die schwarze Stadt“, „Das Waisenhaus“.