CineCorpse

“CineCorpse” ist ein fil/M/ail dialog zwischen Köln und New York. Es lehnt sich an die Idee des Cadavre Exquisite an. CineCorpse arbeitet jedoch nicht mit Text oder Zeichnung, sondern mit Doppel-Acht-Filmen. Beide Autoren belichten nur bestimmte Teile des Filmes, die dann nach New York bzw. Köln verschickt und vom Anderen weiter belichtet werden. Indem die Filme als 16-mm-Projektion präsentiert werden, sind beide Bilder gleichzeitig zu sehen und können vom Betrachter als ein Film synthetisiert werden. Da die Kommunikation um jeweils eine Filmrolle versetzt ist, werden per Internet Informationen in Form von Texten, Zeichnungen und Fotos übermittelt. Das nun seit ca. zwei Jahren laufende Projekt umfasst zur Zeit 20 Filme und etwa 250 DIN-A4-Seiten mit E-Mails. Die Vorführung der Filme ist nicht linear, sondern als Installation mit 5-10 gleichzeitig laufenden Projektoren konzipiert. So hat der Betrachter die Möglichkeit, Bezüge der jeweiligen Filme besser nachzuvollziehen. Analog zur dialogischen Erstellung der Filme laufen die ca. 35 Meter langen 16 mm-Schlaufen kreuz und quer durch den Installationsraum. Der Besucher steht innerhalb dieser Filmskulptur. CineCorpse versteht sich als Medium zwischen Film und Fotografie. Das Herausheben einzelner Bilder ist konzeptuelle Basis bei Erstellung und Betrachtung der Filme. Die Komplexität bestimmter Sequenzen, etwa in Form von Bildüberlagerungen oder eingebauten Texten, ist so nochmals als fotografisches Bild „manifestiert“. Hierfür ist eine CD-Rom als mobiler Träger erstellt worden, da so die Möglichkeit besteht, die Filme vor- bzw. zurückzu„spulen“, sie aber auch anhalten zu können. Weiterhin sind auf der CD die Bezüge zwischen den E-Mails und Filmen festgehalten. Der Betrachter hat die Möglichkeit, zwischen Foto, Film und E-Mail zu „wandern“.