+25 KHM: Prof. Marcel Odenbach
Prof. Marcel Odenbach im Gespräch mit Oliver Schwabe
In der Reihe "Studiogespräche" mit Persönlichkeiten der Gründungszeit der KHM führt Oliver Schwabe das Gespräch mit Prof. Marcel Odenbach, Professor für Medienkunst an der KHM bis 2010.
07.09.15
ab sofort im Netz
Der vierte Gast in der Sendereihe im Netz ist Prof. Marcel Odenbach. Der in Köln geborene Videokünstler war bis 2010 Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und ist heute Professor für Film und Video an der Kunstakademie Düsseldorf.
Marcel Odenbach studierte Architektur und Kunstgeschichte, bevor er 1976 begann, mit Video zu experimentieren. Er gilt als einer der Pioniere der Videokunst. Seine Videoarbeiten und Installationen sind in bedeutenden Sammlungen weltweit vertreten. Es sind gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Themen wie auch die Rolle des Individuums, die Marcel Odenbach in seinem Werk behandelt, er verwendet dokumentarisches Bildmaterial, arbeitet mit Found Footage und recherchiert in Archiven. Auf diese Weise entstehen subversive und subtile filmische Collagen, bei denen die Grenzen zwischen selbst produziertem und Fremdmaterial verschwimmen. Zur Zeit zeigt das Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) die monograpische Werkschau „Stille Bewegungen. Tranquil Motions“ Marcel Odenbachs wichtigste Videoarbeiten, Installationen und Papierarbeiten in Museen und Galerien weltweit, unter anderem in New York, Montevideo, Caracas, Bogotá, Lima, La Paz und Santiago de Chile. Das Gespräch mit Marcel Odenbach am 25. Juni 2015 im Studio A der KHM führte Oliver Schwabe, Regisseur, Autor und Absolvent der KHM.
Die KHM wurde als Hochschule neuen Typs 1989 von der NRW-Landesregierung gegründet und 1990 eröffnet. Den Gründungsprozess begleiteten und berieten Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Film, Fernsehen und Wissenschaft, die in ihren jeweiligen Feldern als Pioniere galten, beispielsweise Otto Piene, Nam June Paik, Wulf Herzogenrath, Alfred Biolek oder Edgar Reitz. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen, die Anfang der 1990er Jahre an die KHM berufen wurden, wie unter anderem Jeanine Meerapfel, Manfred Eisenbeis, Werner Nekes, Horst Königstein, Siegfried Zielinski, Jürgen Klauke oder Hansjürgen Rosenbauer, prägten sie wesentlich das Profil der Kunsthochschule.
Anlässlich der 25-Jahr-Feier lädt die Kunsthochschule für Medien Köln die Menschen an die Hochschule ein, die sie über viele Jahre hinweg aufgebaut und geprägt haben. Was hat sie an die KHM geführt? Was hat sie als Künstler/innen, Filmemacher/innen, Mediendesigner oder Theoretiker/innen an der KHM besonders beschäftigt und bewegt? Und was haben sie hier gesucht und gefunden? Sie alle haben mit ihrem Geist und ihrer Einbildungskraft aus einer jeweils eigenen künstlerischen, theoretischen und philosophischen Perspektive heraus die Kunsthochschule für Medien Köln entstehen lassen. Ist das Zusammenspiel dieser verschiedenen Perspektiven der ‘Sound’ der KHM?
Editor — Ute Dilger