Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Anthony Moore, Professor an der KHM von 1996 bis 2015 und für vier Jahre auch deren Rektor, für zahlreiche Filme von Werner Nekes den Soundtrack komponiert und realisiert hat. Werner wiederum hat 1995 ein Porträt über Anthony Moore gedreht. Zum letzten Mal sah ich Werner Nekes anlässlich des Abschiedskonzertes von Anthony in der Aula der KHM vor etwa zwei Jahren. Anthony trug 'sonorisierte Stücke' aus seiner 'Encyclopaedia of Sound' vor, ein der visuellen Sammlung von Werner durchaus verwandtes Unterfangen.
Immer ist es schmerzlich, einen Freund und Mitstreiter zu verlieren, wobei dieser Schmerz immer auch einen Tribut an das Leben zu zollen hat, zu welchem dessen Ende nun einmal, zu unserem Erstaunen wie zu unserem Entsetzen, gehört.
Was Werner Nekes gemacht hat, kann niemand fortsetzen. Die Individualität des schöpferischen Menschen findet in ihm, der ein nobler, ruhiger, hilfsbereiter Mensch gewesen ist, eine einprägsame, überaus klar gezeichnete Gestalt. Auf diese passt ausnahmsweise genau das inzwischen durch Missbrauch vollkommen heruntergewirtschaftete Wort 'einzigartig'.
Möge uns die Lebendigkeit des von ihm Geschaffenen als beispielgebend erhalten und damit lebendig bleiben durch Gebrauch und Wiedergebrauch, als eine, wie Bazon Brock markant herausarbeitete, in jeder Zukunft noch als unerschöpfliche Gegenwart wirkende Vergangenheit. Adieu Werner …
24. Januar 2017