Das Jüdische Museum Berlin präsentiert seit November 2017 die begehbare Licht- und Klanginstallation von Prof. Mischa Kuball.
Die ortsbezogene Installation wurde eigens für die Ausstellungsfläche im Untergeschoss des Libeskind-Baus geschaffen. Auf insgesamt mehr als 350 Quadratmetern bespielt res·o·nant zwei der fünf den Museumsbau vertikal durchziehenden Voids. In den 24 Meter hohen Räumen werfen rotierende Projektoren Lichtfelder in Form der Void-Grundrisse an Wände, Decken, Boden sowie auf den Besucher selbst, der vom Betrachter zum Teil der Installation wird. Diese symbolischen Leerstellen, auf deren Materialität, Wirkung und Bedeutung sich Mischa Kuball bezieht, bilden den Ausgangspunkt für res·o·nant. Ebenso wird mittels drehender Spiegelelemente und Stroboskop-Blitze eine Resonanz zwischen Architektur und Körper erzeugt sowie ein Wahrnehmungs- und Reflektionsprozess anregt. Verstärkt wird die Installation durch das akustische Element von 60-sekündigen Sound-dateien, eingereicht von über 200 MusikerInnen in einem Open Call.
Mischa Kuball, geboren 1959 in Düsseldorf, arbeitet seit 1977 im öffentlichen und institutionellen Raum. Über das Medium Licht erforscht er architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Er reflektiert die unterschiedlichen Facetten, von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor für public art an der Kunsthochschule für Medien Köln und seit 2015 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste NRW, Düsseldorf. 2016 wurde er mit dem Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet.