Prof. Dr. Kerstin Stutterheim wurde gestern im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für fünf Jahre zur neuen Rektorin der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) ernannt. Sie löst ab 1. April 2020 ihren Vorgänger Prof. Dr. Hans Ulrich Reck ab, der sich in den Ruhestand verabschiedet.
Mit der gebürtigen Berlinerin kommt eine international ausgewiesene Netzwerkerin für Film und künstlerische Forschung an die KHM.
Kerstin Stutterheim betrachtet es „als eine große Ehre, in den nächsten Jahren diese besondere Kunsthochschule leiten zu dürfen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit allen Lehrenden und Mitarbeiter*innen und den Studierenden der KHM, die Interaktion mit den Kölner*innen, den Menschen der Region und darüber hinaus.“
Kerstin Stutterheim ist promovierte Film- und Theaterwissenschaftlerin, Professorin, Filmemacherin, Dramaturgin, Autorin. Von 2015 bis zum ihrem Antritt als Rektorin der KHM arbeitete sie als Professorin für Media and Cultural Studies an der Bournemouth University in Großbritannien, wo sie zudem das Research Centre for Film and TV leitete. Von 2006 bis 2015 war sie Professorin für Dramaturgie der audiovisuellen Medien an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und dort Gründungsdirektorin des Instituts für künstlerische Forschung (IKF). Von 2001 bis 2006 wirkte sie als Professorin für Film/Video an der Fakultät für Gestaltung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Davor war sie als freischaffende Filmemacherin, Produzentin, Künstlerin und Autorin tätig.
Als Gastprofessorin war sie unter anderem an Universitäten in Brasilien, Kanada, USA, Finnland und Litauen eingeladen.
Stutterheim studierte Theaterwissenschaft und kulturelle Kommunikation an der Humboldt-Universität zu Berlin (Diplom 1989), an der sie auch promovierte (1999). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Formen der modernen Filmdramaturgie sowie die Untersuchung medialer Präsentation von Aspekten gesellschaftlicher Relevanz – wie z. B. der Diversität und Gleichstellung. Sie stellte gerade einen im Rahmen eines Forschungsprojektes entstandenen Dokumentarfilm über die mediale Präsentation von paralympischen Athleten in Großbritannien fertig. Und gegenwärtig leitet sie die internationale Forschungsinitiative Worlds of Storytelling.
Sie ist Mitglied der Deutschen Filmakademie, der Forschungsinitiativen Screenwriting Research Network (SRN), der Stanley Kubrick Appreciation Society, der Worldwide Association of Female Professionals (WAofP), des Verbandes für Film- und Fernsehdramaturgie (VeDRA) sowie Gutachterin der British Academy/UNESCO UK – um nur einige zu nennen.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Modern Film Dramaturgy. Peter Lang Publishing 2019; Game of Thrones sehen – Dramaturgie einer TV-Serie. Fink Verlag 2017; Handbuch Angewandter Dramaturgie – Vom Geheimnis des filmischen Erzählens in Film, TV und Games. Peter Lang Verlag 2015.
Filmografie – eine Auswahl: Parallel Lines (UK 2019); The Goldberg Condition – More to see than to be seen (D 2017); Fliegen & Engel – Ilya und Emilia Kabakov und die Kunst der 'totalen' Installation (D 2009); Bauhaus – Modell & Mythos (D 1998/2009); Die Wäscherei (D 1992).