Die KHM-Studentin Yoora Park erhält das mit 12.000 Euro dotierte Kölner Förderstipendium, das mit einer Präsentation des künstlerischen Werkes in einer Ausstellung ab 29. November in der artothek, Raum für junge Kunst, verbunden wird.
Yoora Park (* 1991 in Ulsan, Südkorea) wuchs in London auf. Dort besuchte sie mit einem Vollstipendium von 2004 bis 2010 die Purcell School of Music, die älteste Musikschule Großbritanniens.
Sie begann ein künstlerisches Studium an der Kunstakademie Münster. Im Jahr 2014 wechselte sie an die Kunstakademie Düsseldorf und schloss dort im Jahr 2020 mit dem Akademiebrief ab. Es folgten seit 2020 das Studium an der KHM sowie mehrere Ausstellungen, unter anderem im Museum K21 in Düsseldorf und in der Galerie Löwengasse in Köln.
Im Jahr 2022 verlieh der Verein der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln Yoora Park den Förderpreis für junge Künstler*innen.
Ihre musikalische Prägung ist in ihren Arbeiten deutlich zu spüren. Die Verräumlichung von Klang in Form von Skulptur und Installation stellt Yoora Park in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis.
Die Fachjury unter Vorsitz von Stefan Charles, Dezernent für Kunst und Kultur, zeigt sich begeistert:
"Park schafft dissonante Soundteppiche, Loops aus alltäglichen Geräuschen, feine Akkordabfolgen oder kaum fassbares Hintergrundrauschen und lässt diese in diversen Objekten wie Standheizungen, MDF-Strukturen, Videos oder kleinen Figuren Form werden. Besonders überzeugend ist dabei die Synthese aus den subtilen räumlichen Arrangements und komplexen Kompositionen: Mal sind die Klänge klar verortbare Geräusche aus dem Alltag, manchmal aber sind sie durch extreme Verlangsamung oder das Schichten verschiedener Soundebenen derartig verfremdet, dass sie sich einem rationalen Verstehen entziehen und nur noch körperlich erlebbar werden, was den Werken eine einzigartig, reizvolle Uneindeutigkeit verleiht. In Yoora Parks Arbeiten verbinden sich unterschiedliche Medien, was ihre Praxis für den Chargesheimer Preis für Medienkunst besonders relevant macht. So erinnern sie häufig an Versuchsaufbauten, die sie in Verbindung mit Klang, Video, unterschiedlichen Lichtsituationen, skulpturalen Elementen und architektonischen Gesten sensorisch erweitert und so ein experimentelles Sehen herstellt, was mediale Grenzen verschwimmen lässt. Es sind gerade diese mit Feingefühl, Präzision und gleichzeitiger Zurückhaltung geschaffenen sinnlichen Arrangements, in denen sich eine bereits sehr eigenständige künstlerische Handschrift äußert. Formal materialisiert sich diese Qualität sehr eindrücklich darin, dass Park den Raum mittels ihrer einzigartigen Klanginstallationen einerseits gänzlich durchdringt und einnimmt, andererseits aber auch Raum lässt, diesen öffnet und für eine je individuelle Werkerfahrung und ein dezidiert physisches Erleben der Rezipierenden freigibt. "
Der Jury gehörten an: