Der Regisseur und Autor wurde 2023 als Professor für Drehbuch für neue narrative Formen an die Kunsthochschule für Medien Köln berufen.
Der Regisseur und Autor Franz Müller lehrt seit Juni 2023 Drehbuch für neue narrative Formen in der Fächergruppe Film/Fernsehen der Kunsthochschule für Medien Köln.
In seiner Antrittsrede wird Prof. Franz Müller anhand von Ausschnitten aus seinen Filmen „Science Fiction“, „Die Liebe der Kinder“, „Worst Case Scenario“ und „Die bewohnte Insel“ und anhand von anderen künstlerischen Arbeiten davon berichten, warum für ihn die filmische Erzählarbeit eher „Folk Art“ ist als „Hochkultur“. Es wird dabei um Symmetrien und High Concept gehen, um Berechenbarkeit und Inkonsequenz, um Zufall und „Gebautes“, um Neugier, Rock’n’Roll und Teppiche.
Franz Müller schreibt: „Es wird bei meinem Vortrag darum gehen, warum 'neue narrative Formen' eher mit kollektiver Hand- und Denkarbeit zu tun haben als mit Avantgarde. Es wird dabei um kaukasische Teppiche gehen, ums Klauen, Kopieren und Imitieren, ums Reagieren und Weitertreiben, um Wut, Ablehnung und Trotz als Motor der künstlerischen Arbeit. Es wird darum gehen, wie viel Inkonsequenz eine filmische Erzählung aushält, bevor sie auseinanderfällt, und wie viel Konsequenz, bevor sie stirbt. Wie viel Überfluss und Anarchie und wie viel „weniger ist mehr“, die Bändigung der Symmetrie.
Wie der Zufall in die filmische Erzählung kommt und wie viel dieser Zufall mit dem schönen Gefühl zu tun hat, eine filmische Erzählung mitzuerleben, in der zu jedem Zeitpunkt alles passieren kann und die deshalb nicht berechnend wirkt. Und warum das glücklich macht. Dass das kollektive Arbeiten den Zufall und das Gefühl von Absichtslosigkeit begünstigt. Und dass sich auch darin die filmische Erzählung mit der „Folk Art“ trifft. Wenn die Zeit bleibt, wird es vielleicht auch noch darum gehen, warum Komödien politisch sind und dass Unterhaltung etwas mit Haltung zu tun hat."