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soundings #045: Luís Antunes Pena – Musik aus dem Ausnahmezustand

Luís Antunes Pena (Foto: Frederike Wetzels)

Der Komponist  Luís Antunes Pena präsentiert eine Echtzeitversion aus seiner Werkreihe "Disorder / Resonance" auf Einladung des Klanglabors der KHM.

Donnerstag, 12. Dezember 2024, 20 Uhr, Aula
Filzengraben 2
50676 Köln
Eintritt frei

Luís Antunes Pena präsentiert eine Echtzeitversion aus seiner Werkreihe "Disorder / Resonance", die während der Coronazeit mit sehr wenig Nachbearbeitung und unter Verwendung von analogen Synthesizern wie dem Benjolin von Rob Hordjik, dem Serge Modular und digitaler Klangbearbeitung auf Basis von csound entstanden ist.

Er bezeichnet diese Version als "eine konstruierte Improvisation um Patterns - Schreie - Stille und Feedback." Und schreibt weiter dazu: "Es war die Zeit, in der wir uns alle zu Hause aufhalten mussten. Wir haben versucht zu verstehen, was auf uns zukommt. Eine Zeit des Wartens. In der Corona-Zeit habe ich eine kleine Ecke mit einem Synthesizer im Schlafzimmer eingerichtet. Ich startete immer von Anfang an. Kein Sound kam aus dem Synthesizer, bis ich anfing die Module miteinander zu verbinden. Immer neue Patches, immer neue Verbindungen, immer unbekannte Schaltungen. Und dann ginge es los mit der Aufnahme und Improvisation.

Disorder / Resonance ist eine Reihe von One-Shot-Kompositionen, aufgenommen und veröffentlicht ohne Bearbeitung. Der Ausgangspunkt ist immer das fast perfekte Gleichgewicht zwischen Rauschen und Ton, zwischen Chaos und Stabilität. Disorder / Resonance sind wie Systeme um das Unvorhersehbare zu fangen."


Luís Antunes Pena ist ein Komponist der elektroakustischen und instrumentalen Musik. In seiner Musik verwendet er häufig verschiedene Erscheinungsformen von Geräuschen und integriert kompositorische Methoden, die die Mehrdeutigkeit des Schreibens, des Klangs, der Form und der Vorstellungen von Realität und Erinnerung fördern.

In seiner Musik geht es um das, was er „das Bewusstsein der Ungewissheit“ nennt: die Integration von Methoden, die die Mehrdeutigkeit des Schreibens fördern; und die Einbeziehung verschiedener Erscheinungsformen von Rauschen in den kreativen Prozess, neue Formen von Rhythmus und Geräusch.

In seinen Werken kommen häufig verschiedene Instrumente und Klänge zum Einsatz, von speziell angefertigten elektronischen Schaltkreisen und Megaphonen über akustische Instrumente der westlichen Musiktradition bis hin zu anderen Schlaginstrumenten wie Steinen, Klängen von analogen Synthesizern und computergenerierten Strukturen.

Derzeit unterrichtet Luís Antunes Pena Komposition und elektronische Musik an der Zürcher Hochschule der Künste, an der Hochschule für Musik Karlsruhe und an der Folkwang Universität der Künste.

Editor — Juliane Kuhn
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