Für ihren Abschlussfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln „Milch ins Feuer“ erhält die Regisseurin und Autorin Justine Bauer im Rahmen der TeleVisionale 2024 den mit 7.500 Euro dotierten Regie-Nachwuchspreis der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG).
Für ihren Abschlussfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) „Milch ins Feuer“ wurde die Regisseurin und Autorin Justine Bauer mit dem mit 7.500 Euro dotierten Regie-Nachwuchspreis der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen des Film- und Serienfestivals TeleVisionale 2024 in Baden-Baden statt.
Über den MFG-Star entschied in diesem Jahr die Regisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin Doris Dörrie. Von einer Nominierungskommission waren vier Nachwuchsregisseur*innen mit ihren Abschlussfilmen, Erstlings- oder Zweitlingswerk von einer für den Preis vorausgewählt worden.
Der Spielfilm „Milch ins Feuer“ (2024, 79 Min.) von Justine Bauer wurde beim Filmfest München im Juni uraufgeführt und erhielt im Rahmen des Festivals den Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 als beste Produktion (siehe Pressemeldung hier). Der Film feierte seine internationale Premiere beim Internationalen Filmfestival in São Paulo und befindet sich weiterhin auf Festivaltour.
Doris Dörrie begründete ihre Entscheidung für die KHM-Absolventin wie folgt: „Mit ihrem Abschlussfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln 'Milch ins Feuer' beschreibt Justine Bauer das Leben von drei Generationen von Bäuerinnen in der Nähe von Schwäbisch Hall, wo sie selbst auch aufgewachsen ist. Sie weiß also genau, wovon sie spricht. Ihren bestechend genauen Blick verwendet sie für eine fiktionale Erzählung und füllt sie an mit poetischer Wucht, bestechenden Dialogen auf hohenloisch und verblüffend reifer Bildsprache. Besetzt hat sie ihren Film fast ausschließlich mit Lai*innen, die fantastisch präzise und gleichzeitig natürlich agieren. Mit ihrer besonderen Mischung aus dokumentarischen und fiktionalen Elementen erzählt Justine Bauer komisch und tragisch, anrührend und gewaltig vom Leben von Frauen auf dem Land.“
MFG Star: Seit 2000 wird der Regie-Nachwuchspreis von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) ausgelobt: Vier Nachwuchsregisseur*innen bewerben sich mit ihrem Abschlussfilm, Erstlings- oder Zweitlingswerk um die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung. Ihre Spielfilme werden bei der TeleVisionale aufgeführt und mit einem Filmgespräch begleitet. Über den bzw. die Gewinner*in entscheidet jedes Jahr neu eine herausragende Persönlichkeit des deutschen Films. Die Jurorin des MFG-Star 2024 war Doris Dörrie; die Nominierungskommission bildeten in diesem Jahr Oliver Baumgarten (Filmpublizist, Journalist und Kurator), Sonja Hofmann (Festivalleiterin Kinofest Lünen), Oliver Krause (Leiter Drehbuch- & Entwicklungsförderung bei der MFG), Jennifer Stahl (Geschäftsführerin der Produktionsallianz Initiative für Qualifikation) und Urs Spörri (Festivalleiter TeleVisionale Baden-Baden).
„Milch ins Feuer", 2024, 79 Min. mehr
Spielfilm von Justine Bauer
Anna ist schwanger und denkt über Kastrationen nach.
Katinka kann vielleicht keine Bäuerin werden und trägt ihren Bikini im Melkstand. Aber Omas Tomaten sind in diesem Jahr so gut geworden wie nie zuvor. Ein Sommer auf sterbenden Bauernhöfen.
Das Team: Regie und Buch: Justine Bauer; Produzent: Semih Korhan Güner; Bildgestaltung: Pedro Carnicer; Schauspiel: Karolin Nothacker, Johanna Wokalek, Pauline Bullinger, Anne Nothacker, Sara Nothacker; Ton: Fatih Aydin; Kostüm: Emily Schuman; Szenenbild: Renate Mihatsch; Montage: Justine Bauer und Semih Korhan Güner; Musik: Cris Derksen; Sounddesign: Helin Korkmaz; zusätzliches Sounddesign: Joreng Jung; Tonmischung: Ralf Schipke; VFX: Leó Beaudoin, Dirk Rosenlöcher; Grading: Lynn Al-Abiad; Diplombetreuung: Prof. Pia Marais, Prof. Sophie Maintigneux, Prof. Didi Danquart, Prof. Isabel Herguera, Tom Uhlenbruck, Alina Herbing; Produktion: Justine Bauer und Kunsthochschule für Medien Köln; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW
Justine Bauer (Regie, Buch und Montage) wuchs auf einem Bauernhof in Deutschland auf. Sie studierte Bildende Kunst an der HGB Leipzig und danach postgradual Spielfilmregie, Drehbuch und Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln. „Milch ins Feuer" ist ihr Abschlussfilm (Regie und Drehbuch) an der KHM. Für ihr Romanprojekt „Die Brombeeren mit Wanzenspeichel” erhielt sie 2022 das Rolf-Dieter-Brinkmann Stipendium der Stadt Köln. Für ihren zweiten Langfilm „Die Kälte brennender Fichten" erhält sie aktuell ein Recherchestipendium des Filmbüros NW.