Das Veranstaltungsarchiv bietet Zugang zu Audio- und Videoaufzeichnungen von Vorträgen, Konzerten, Ausstellungen und Konferenzen, die im Kontext der KHM stattgefunden haben und sich auf die interdisziplinäre Lehre bzw. Forschung und gesellschaftspolitische Entwicklungen beziehen.
In Fortführung unserer Veranstaltungsreihe „The Damaged Planet” wollen wir im Rahmen eines Symposiums die aktuelle Lage diskutieren. Die Veranstaltung beginnt mit den Theatermacher*innen Carmen Hornbostel und Milo Rau, die ihren ökosozialen Einsatz am NT Gent auch als Zusammenarbeit mit aktivistischen Gruppierungen verstehen. Die an der KHM lehrende Künstlerin Beate Gütschow verbindet ebenfalls politisches und künstlerisches Engagement zu einer fotografischen Arbeit, die sie im Anschluss ihres Forschungsfreisemesters vorstellen wird. Die Studierenden und Absolvent*innen der KHM Fabiana Fragale, Jens Mühlhoff und Kilian Kuhlendahl werden einen Film über Aktivismus in Deutschland vorstellen, der aus dem Filmmaterial von Steffen Meyn entstanden ist. Meyn hatte die Besetzung des Hambacher Waldes dokumentiert und ist dabei 2018 tragisch ums Leben gekommen. In einem Panel werden die Aktivist*innen Leonie Bremer, Peter Emorinken-Donatus, Esteban Servat und Louise Wagner von ihren Aktionen berichten. Die Film- und Medienwissenschaftlerin Alenda Y. Chang beschäftigt sich mit Ökologie in Videospielen und setzt sich für eine medienvermittelte Interessenvertretung bedrohter Spezies ein. Der Philosoph und Autor Thom van Dooren stellt in seinen Multispezies-Ethnographien eine Ethik der Sorge vor, in der Wissen vom eigenen Handeln nicht abgekoppelt ist. Die Literaturwissenschaftlerin Nicole Seymour beschäftigt sich aus queer-feministischer Perspektive mit Emotionen in Eco-Kunst, Aktivismus und Diskurs und fragt, ob es auch kontraproduktive Erzählungen der ökologischen Krise gibt. Agnes Stilliger, Kunsthistorikerin und Ethnologin, spricht über „Environmental Racism” und de-koloniale Kunstpraktiken in Afrika. Wie Wirtschaft und Recht neu gedacht werden können, danach fragen der Politikwissenschaftler Markus Wissen und die Rechtssoziologin Doris Schweitzer und plädieren dabei nachdrücklich für eine alternative Ökonomie jenseits von Profit und einem neuen Recht der Natur.
Organisator*innen: Pascal Dreier, Beate Gütschow, Thomas Hawranke, Ute Hörner, Fatima Kastner, Isabell Lorey und Kathrin Röggla.