Das Veranstaltungsarchiv bietet Zugang zu Audio- und Videoaufzeichnungen von Vorträgen, Konzerten, Ausstellungen und Konferenzen, die im Kontext der KHM stattgefunden haben und sich auf die interdisziplinäre Lehre bzw. Forschung und gesellschaftspolitische Entwicklungen beziehen.
Der Mathematiker, Informatiker und Pionier der Computerkunst spricht auf Einladung des {} gound zero Lab und der Experimentellen Informatik.
Frieder Nake wird in seinem Vortrag, neben eigenen jüngeren Arbeiten, die ersten drei Ausstellungen vorstellen, die ab 1965 den Begriff der Computerkunst prägten: Georg Nees, mit seiner Ausstellung in der Studiengalerie der TH Stuttgart, A. Michael Noll in der Howard Wise Gallery in New York und Frieder Nake und Georg Nees bei Wendelin Niedlich in Stuttgart. Auch die Arbeiten von Manfred Mohr und Vera Molnar trugen wesentlich dazu bei, dass die Generative Kunst langsam und sanft zu ihrer heutigen Akzeptanz fand. Gegenwärtig ist zu beobachten, dass die informationstheoretische Ästhetik von Max Bense in den ästhetischen Maßen, die bei KI-generierten Bildern verwendet werden, eine überraschende Wiederbelebung erfährt.
Frieder Nake (Mathematiker, Informatiker und Pionier der Computerkunst) lehrt seit nunmehr 101 Semestern Informatik, digitale Medien und Kunst. Seit 1972 ist er eine Professur für Grafische Datenverarbeitung und interaktive Systeme an der Universität Bremen inne, wo er sich u. a. auch mit politischer, ökonomischer und wissenschaftstheoretischer Kritik der Informatik befasst. Seit 2005 lehrt er auch an der Hochschule für Künste Bremen als Lehrbeauftragter für Digitale Medien.
1968 nahm Frieder Nake an der berühmten Ausstellung Cybernetic Serendipity in London, sowie am Symposium Computers and Visual Research in Zagreb teil. Im Jahr 1970 war er in der Sonderausstellung Vorschlag für eine experimentelle Ausstellung auf der Biennale Venedig vertreten. Er veröffentlichte u.a.: Ästhetik als Informationsverarbeitung (1974), Die erträgliche Leichtigkeit der Zeichen. Ästhetik, Semiotik, Informatik (1993) oder Die algorithmische Revolution (2016).