Discovery:
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Typus
Bürgerlich romanischer Steinbau, mit auffälliger Fassade (z. B. Doppelarkadenfenster und mächtiger Stufengiebel).
Sechs Etagen und fünf Achsen: hoher, zweischiffiger, flachgedeckter Keller, zwei Wohngeschosse und vier Speichergeschosse.
Ursprüngliche
Funktion: Repräsentationsgebäude der Patrizierfamilie Overstolz, die
durch Tuchhandel zu Reichtum und großen Besitztümern gelangte
Lage
Rheingasse 8, damals im südlichen Vorstadtviertel „Oversburg" (somit in unmittelbarer Nähe zum Rhein bzw. dem damaligen Hafen)
Historische Daten
Um 1230-1260: Erbauung (genaue Datierung nicht möglich).
1255:
Erstmalige Erwähnung des Anwesens in den kölner Schreinsbüchern
(Grundbücher des Mittelalters); Blithildis (vermutlich die Bauherrin),
Tochter von Gottschalk Overstolz, der als der Stammvater der Familie
gilt, überlässt ihrem Sohn Johannes ihren Besitz.
1337: Erwerb
durch Eberhard Hardefust; zeitweilige Angliederung beider Nachbarhäuser
Nutzung des Gebäudes für die folgenden Jahrhunderte größtenteils unklar.
1833: Tafelwerk des Hauses erscheint in „Denkmale der Baukunst am Niederrhein vom 7. - 13. Jh." von Sulpiz Boisseree.
1837: Bauunternehmer Anton Mayrhofer plant die Übername mit Abriss und Neubau des Gebäudes.
1838:
Johann Peter Weyer (damaliger Stadtbaumeister) setzt sich für die
Rettung des Gebäudes ein und Mayerhofers Antrag auf Hauserweb wird durch
den Kölner Rat abgelehnt.
Kauf des Overstolzenhauses durch die Stadt Köln und Restauration unter Leitung Weyers.
Das
Gebäude wird zu einem wichtigen Monument der Kölner Baukunst, dessen
Erhalt aus rein historischem Interesse etwas völlig Neues ist. Michael
Welter übernimmt die Malerei der Innenräume.
Das Gebäude wird
sehr populär; in dieser Zeit entsteht auch die Bezeichnung „Tempelhaus"
(nachweislich gibt es keine Bezüge zu den Templern, die Bezeichnung
bezieht sich auf die Monumentalität und Ausstattung des Gebäudes).
Weyer
ändert die für die Romanik typische asymmetrische
Erdgeschoss-Einteilung in fünf identische rechteckige Fenster unter
Rundbogenblenden mit eingestellten Säulchen und einem separaten Eingang
links des Gebäudes. Weyer lässt die Oculi oberhalb der
Doppelarkadenfenster im ersten Obergeschoss zur besseren
Innenraumnutzung zumauern.
Nach 1842: Vollendung der Restaurierung und Nutzung als Handelskammer.
1944-1948:
Starke Beschädigung und völliges Ausbrennen durch Kriegseinwirkung;
erhalten bleiben Teile des Kellers, des Erdgeschosses und der ersten
Etage.
1955: Wiederauf- und Ausbau nach dem Krieg als Kunstgewerbemuseum.
Veränderungen:
Symmetrische Gliederung des Erdgeschosses aus dem 19. Jh. wird mit
vorheriger Fenstergestaltung kombiniert; Wiederöffnung der Oculi;
Arkaden des Hauptgeschosses werden mit einer Glaswand hinterfangen. Bau
niedrigen Anbaus (Foyer und Verwaltungsräume) anstelle des separaten
Eingangs. Freilegung Wandnische mit Malereien (Ende 13. Jh.,
Turnierszene) bei Installationsarbeit.
Seit 1990: Sitz der Kunsthochschule für Medien KHM
Discovery:
Overstolzenhaus
Rheingasse 8
50676 Köln
Fon:+49 - (0)221 - 20189 - 160