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Post Cinema in Times of Corona

Plakat der 67. Kurzfilmtage Oberhausen (1. bis 10. Mai)

Im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen werden die Ergebnisse des Seminars "Post-Cinema in Zeiten von Corona" unter der Leitung von Prof. Melissa de Raaf und Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) und Peter Vignold (RUB) vorgestellt. Das Seminar mit Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist eine Kooperation der beiden Hochschulen mit den Kurzfilmtagen Oberhausen.

Donnerstag, 6. Mai 2021, 19 Uhr (online)
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 2021
Festival Space (Stage 3) der Kurzfilmtage (Eintritt frei)
www.kurzfilmtage.de

Im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen (1. bis 10. Mai) werden erste Ergebnisse des Seminars "Post Cinema in Zeiten von Corona" in Ausschnitten vorgestellt. Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr haben Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln und der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Melissa de Raaf und Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) und Peter Vignold (RUB) gemeinsam über das Filmemachen in Zeiten von Corona nachgedacht und selbst Filme im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten konzipiert und hergestellt.


Die Studierenden der KHM und der Ruhr-Universität Bochum untersuchten im Seminar neue audiovisuelle Erzählungen in Zeiten von #lockdown und #socialdistancing. Die zwei Realitäten des Films – nämlich einerseits die Welt mit einer Kamera zu erkunden und andererseits die gemeinsame Erfahrung, bewegte Bilder auf einer großen Leinwand mit Publikum zu sehen – waren von heute auf morgen durch die Pandemie erschwert oder unmöglich geworden. Wie können Filmemacher*innen und Künstler*innen ihre Praktiken an die neu entstandenen Lebensumstände anpassen, in einer Zeit, in der sowohl das Publikum als auch die erlebte Realität auf eine bis dahin unbekannte Weise in neue virtuelle Realitäten überführt wurde.


Die Filme von Fabian Anger, Elinor Hasselberg, Rike Hope, Kihuun Park, Sandra Riedmair und Valerie-Malin Schmid werden in kurzen Ausschnitten von den Studierenden selbst präsentiert. Nach der Vorführung gibt es jeweils ein Gespräch mit den Regisseur*innen.

Für die Nutzung des Festival Space ist keine Registrierung und kein eigener Account notwendig. Sie können entscheiden, ob Sie mit Video, einem Foto oder nur mit Ihrem Namen beitreten. Überdies können Sie weitere Angaben zu sich machen; dies erleichtert die Kontaktaufnahme.

"Post Cinema in Times of Corona"
Eine Kooperation der Kunsthochschule für Medien Köln, der Ruhr-Universität Bochum und der Kurzfilmtage Oberhausen (Mai 2020 bis Mai 2021)

Prof. Melissa de Raaf und Prof. Marcel Kolvenbach (KHM) und Peter Vignold (RUB)

Mit den massiven Auswirkungen der Coronakrise auf die Filmindustrie, insbesondere das Kino als Aufführungsstätte und „social mode of perception“ (Lars Gass, 2019), geraten die im Zuge der laufenden Diskussion eines „Post-Cinema“ (an-)gestellten Fragen und Überlegungen zu neuer Aktualität und Relevanz. Dass Film nicht mehr ausschließlich im Kino stattfindet, ist keineswegs neu; dass er dort nichtmehr stattfinden kann aber sehr wohl. In einer Zeit, in der Filmstudios und Kinos auf Streamingplattformen ausweichen müssen, Filmfestivals ihr Programm in Online-Archive umwandeln und Social Distancing-Praktiken verändertes Medienkonsumverhalten produzieren, scheint eine asynchrone, fragmentierte Sozialität zum Standardmodus der Filmerfahrung zu werden. Die Praxis der Selbst-Quarantäne führt jedoch nicht nur zu einer Verschiebung der Parameter von Sozialität und neuen Formen von Solidarität, sondern bewirkt auch einen massiven Anstieg der Zirkulation von in Quarantäne produzierten digitalen Videos in „home movie“-Ästhetik in sozialen Medien.

Im Zuge dieses Seminars sollen solche „home movies“ aus der Quarantäne konzipiert und produziert werden, die das Leben in sozialer Isolation im Kurzfilmformat dokumentieren, narrativisieren, fiktionalisieren oder anders thematisieren und verarbeiten. Anschließend an eine einführende medientheoretische Reflexion zu den Bedingungen digitaler Bewegtbildproduktion im und abseits des Kinos sollen in online kollaborierenden Kleingruppen kurze Video- oder Audioarbeiten zum Thema „Life and Boredom in Times of #CoronaVirus“ erstellt werden.
In einem mit Sprechstunden begleiteten Prozess sollen lediglich bereits vorhandene technische Gerätschaften (Smartphones, Digitalkameras, freie Software) zum Einsatz kommen und sowohl die inhaltliche Konzeption eines Kurzformats als auch ein kreativer Umgang mit technischen Beschränkungen erlernt werden. Die hieraus entstehenden Filme sollen im Anschluss in geeigneter Form für eine Präsentation im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen überführt werden.

Editor — Ute Dilger
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