Die Filmreihe Heimspiel präsentiert den Debütfilm der KHM-Absolvent*innen Laurentia Genske und Robin Humboldt. Im Anschluss an die Filmvorführung spricht Prof. Marcel Kolvenbach mit den anwesenden Regisseur*innen.
Zum Abschluss der Filmreihe mit Debütfilmen von Absolvent*innen der KHM im Sommersemester präsentiert "Heimspiel" den ersten abendfüllenden Dokumentarfilm von Laurentia Genske und Robin Humboldt nach ihrem Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln.
"Zuhurs Töchter" feierte seine Weltpremiere beim renommierten Dokumentarfilmfestival "Hot Docs" in Toronto im April 2021. Die deutsche Premiere fand beim Internationalen Dokumentarfilmfestival in München statt, wo der Film mit dem Preis für den besten deutschen Dokumentarfilm 2021 ausgezeichnet wurde. Nach weiteren Festivalteilnahmen startete der Film im November letzten Jahres erfolgreich in den deutschen Kinos.
Inhalt: Drei Jahre lang haben Laurentia Genske und Robin Humboldt Lohan und Samar mit der Kamera begleitet, die Geschwister sind Teenager und trans*. Gemeinsam mit ihrer Familie sind die Schwestern aus Syrien nach Deutschland geflohen. Sie leben in einer Flüchtlingsunterkunft mit ihrer Mutter Zuhur, Vater Talib, seiner Zweitfrau Schaharazad und neun jüngeren Geschwistern. In der neuen Heimat finden sie sich in einem ständigen Spannungsfeld, sowohl der Kulturen als auch des binären Geschlechtersystems, wieder. Während die Eltern an gewohnten Strukturen festhalten, sind Lohan und Samar hin und her gerissen zwischen ihrer streng religiösen Gemeinschaft und dem westlichen Umfeld, das es ihnen erleichtert, ihr wahres Selbst auszudrücken. Anfänglich nur im Geheimen, wagen die beiden ihre weibliche Identität zu leben. Drei Jahre lang begleitet der Film sie auf ihren Streifzügen, sowie ihre Transition und ihre Suche nach der eigenen Identität.
Zuhurs Töchter, Dokumentarfilm, 2021, 89 Min.
Regie und Buch: Laurentia Genske und Robin Humboldt; Bildgestaltung und Originalton: Laurentia Genske und Robin Humboldt; Montage: Carina Mergens; Tongestaltung & Mischung: Robert Keilbar; Produktions-leitung: Daniela Dieterich, Florian-Malte Fimpel; Produzenten: Martin Roelly, Erik Winker, Ümit Uludag; Redaktion: Katya Mader; Produktion: Corso Film Köln; Koproduktion: ZDF/3sat; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW, DFFF der BKM; Verleih: Camino Filmverleih
Laurentia Genske (Regie, Buch und Bildgestaltung)
Wurde 1989 in Köln geboren. Von 2010 bis 2016 studierte sie an der Kunsthochschule für Medien Köln mit Schwerpunkt Dokumentarfilm und Kamera. Im Rahmen eines KHM-Förderstipendiums absolvierte sie 2012 ein
Studienjahr an der Internationalen Filmschule in Kuba (EICTV). Neben einigen Kurzfilmen entstanden während des Studiums ihre zwei abendfüllenden Dokumentarfilme AFUERA und AM KÖLNBERG, welche zu renommierten
Festivals eingeladen wurden. Der Dokumentarfilm AM KÖLNBERG, in Co-Regie mit Robin Humboldt, startete im März 2015 in den deutschen Kinos und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Deutschen Dokumentarfilmpreis. Ihr Kurzfilm EL MANGUITO erhielt
im März 2017 bei den 63. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen den 3sat Förderpreis und das Prädikat „besonders wertvoll“.
Robin Humboldt (Regie, Buch und Bildgestaltung)
1986 geboren, lebt und arbeitet in Köln. Von 2007 bis 2014 studierte er an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) mit Schwerpunkt Dokumentarfilm- und Spielfilmregie. Während des Studiums entstanden sowohl dokumentarische als auch fiktionale Kurzfilme, die auf
zahlreichen Festivals eingeladen wurden. Sein Abschlussfilm „Am Kölnberg“ wurde mit dem Förderpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreis 2015 und dem Bild-Kunst Schnittpreis 2015 ausgezeichnet, lief auf zahlreichen internationalen Festivals und wurde im SWR ausgestrahlt. Für die Entwicklung von „Zuhurs Töchter“ erhielt er 2016 das Gerd-Ruge-Stipendium der Film und
Medienstiftung NRW.
Erik Winker (Produktion)
Erik Winker studierte u. a. TV Production an der University of Manchester und von 2000 bis 2003 an der KHM. Er ist Mitgesellschafter und Produzent bei CORSO Film mit Büros in Köln und Stuttgart. Die Filme der Firma laufen auf Festivals weltweit und sind vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Grimme Preis, dem Preis der deutschen Filmkritik oder dem Preis der Semaine de la Critique Locarno.
Martin Roelly (Produktion)
Geboren 1977 in Kassel. 1999–2004 Studium an der KHM. Seit Oktober 2007 Theaterleiter der Odeon Lichtspieltheater GmbH in Köln. Seit 2008 produziert er gemeinsam mit Erik Winker (CORSO Film) Spiel- und Dokumentarfilme.