Ausgangspunkt von De Profundis ist ein zufälliger Moment, in dem sich Tierindustrie und Kulturindustrie auf grausame Weise berühren. Während Schweine getötet werden, ist ein Song zu hören, der vielleicht einmal die Selbstermächtigung eines Menschen beschrieb. Im Radio der Fabrik verunklart sich jedoch die Botschaft des Songs: Er wird zum manischen Soundtrack der Agrilogistik als scheinbar unaufhaltbare Maschinerie, dessen Echo sich, im Ausstellungsraum gefangen, immer weiter destrukturiert. Unter dem Einsatz digitaler Medien ruft Pascal Marcel Dreier unterschiedliche Akteur*innen zu einer ungewohnten Crew zusammen. In der Video Game Installation gehen sie auf in einem mitreißenden Sog aus Fakten und Fiktionen, Aneignungen und Gegen-Aneignungen, in dem sich ihre Rollen unaufhörlich neu konfigurieren.
Pascal Marcel Dreier erforscht und erzählt mehr-als-menschliche Geschichten. Dafür verbindet er Aspekte ästhetischer Forschung mit aktivistischen, forensischen, und ethnografischen Methoden und bedient sich einer Vielzahl von Medien, wie 3D-Laser-Messdaten, künstlicher Intelligenz, Knochen, Game-Engines und experimentellem Film und Sound.