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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

HEIMSPIEL zeigt: Erzählungen eines Kinogehers

KHM
Werner Dütsch in "Erzählungen eines Kinogehers" von Christiane Büchner

Der neue Dokumentarfilm von Christiane Büchner eröffnet die Filmreihe "Heimspiel" im Wintersemester 2025/2026. Der Film ist eine Hommage an den langjährigen Filmredakteur Werner Dütsch, der von 1992 bis 2012 Filmgeschichte an der KHM lehrte.

Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Aula der KHM
Filzengraben 2, 50676 Köln, Eintritt frei
Moderation: Prof. Alejandro Bachmann

Zum Auftakt der Filmreihe präsentiert "Heimspiel" den Dokumentarfilm der KHM-Absolventin Christiane Bücher "Erzählungen eines Kinogehers – Werner Dütsch".
Der Dokumentarfilm über den WDR-Filmredakteur und KHM-Dozenten Werner Dütsch (1939–2018) feierte seine Weltpremiere beim Internationalen Filmfestival in Rotterdam. Dütsch prägte als Filmredakteur des WDR gleich mehrere Generationen von Cinephilen in Deutschland, beginnend in den 1970er Jahren. Grundlage für den Dokumentarfilm "Erzählungen eines Kinogehers" ist ein über achtstündiges Interview, das die KHM-Absolventin Christiane Büchner 2018 mit Dütsch nur wenige Monate vor dessem plötzlichem Tod geführt hat. Es reicht inhaltlich von seiner frühen Filmsozialisation in den Filmclubs und Kinos der Nachkriegszeit bis zu seiner Zeit an der Kunsthochschule für Medien Köln, wo er von 1992 bis 2012 Filmgeschichte lehrte.


"Erzählungen eines Kinogehers" ist sowohl ein Kinodokumentarfilm als auch ein interaktives, mediales Archiv- und Lehrprojekt, das von der Film- und Medienstiftung NRW und der BKM gefördert und von der Kunsthochschule für Medien Köln unterstützt wurde.


Erzählungen eines Kinogehers / Reminiscence of a Moviegoer, Dokumentarfilm mit Animationsteilen
2025, 95 Min. Farbe, Dolby 5.1
Deutsche Sprache mit englischen Untertiteln

Im Sommer bevor Werner Dütsch verstarb drehte Christiane Büchner mit ihm ein lebensgeschichtliches Interview. Mehr als acht Stunden erzählt er anschaulich und schlicht von seinem Bildungs- und Arbeitsweg. Kino als Lebensmittel. Seine Arbeitsbiografie erscheint darin wie ein dichter werdendes Gewebe aus sehr verschiedenen Erkenntnissen über das Kino, in das er immer wieder neue Fäden einflicht. Es wird zu einer Methode Filme zu sehen. Die Entfernung von den Anfängen des Kinos bis in die Gegenwart der Medien erscheint mit ihm nicht als Weg des Fortschritts, sondern als eine offene Landschaft, in der Seherfahrungen frei miteinander in Austausch gebracht werden können. Die gedankliche Mitbewegung findet in den skizzenhaften Animationen der Regisseurin ihren Ausdruck. Aus Linien und Flächen entsteht eine Anmutung von Kino; zwischen den Filmen, die Dütsch im Gespräch aufruft und deren Interpretation, ziehen die Zeichnungen elastische Verbindungen. Sie arbeiten dem spielerischen Flow zu, der das transmediale Projekt als Ganzes tragen wird. Der noch nicht realisierte zweite Teil des Projekts wird die Erzählung des Films medial für weitere Perspektiven öffnen. Der Protagonist wird zum Gastgeber von Gastautor*innen, und der Film zum Interface für deren ergänzende Perspektiven.

Das Team: Regie und Buch: Christiane Büchner; Kamera: Marie Zahir; Ton: Martin Paret; Dramaturgie: Herbert Schwarze; Montage: Christiane Büchner, Kornelius Glaser; Sounddesign: Marilyn Janssen; Tonmischung: Ralf Schipke, Marilyn Janssen; Color Grading: Ewald Hentze; Grafik: Carmen Strzelecki; Produktion: Tobias Büchner; Förderung: Film und Medienstiftung NRW, BKM; Verleih: Real Fiction Filmverleih; Uraufführung: IFF Rotterdam 2025


Christiane Büchner studierte an der Universität der Künste Berlin und an der Kunsthochschule für Medien Köln. Für ihre Diplomarbeit an der KHM, ein interaktives Projekt für ein virtuelles Studio, erhielt sie den "Best of 3D Animation Award" in der Kategorie Mixed Realities auf der Photokina 2000. 2005 erhielt sie das Gerd-Ruge-Stipendium für ihren Film "pereSTROIKA – umBAU einer Wohnung". Ihr Film "Family Business" wurde 2016 als bester Dokumentarfilm NRW ausgezeichnet. Seit 2001 ist Christiane Büchner Mitglied des Programmkomitees der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, seit 2017 außerdem Mitglied der FFA-Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung. Sie ist Mitbegründerin des Filmnetzwerks "LaDOC". Neben ihrer Arbeit als Filmemacherin unterrichtet sie seit 2001 Film und andere zeitbasierte Medien.

Editor — Ute Dilger
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