2019/2020, 6 Wayúu-Taschen, Polyester und Baumwolle, Code
Camilo Sandoval plädiert in seinem künstlerischen Ansatz für eine animistische Perspektive, die die Koexistenz und Symbiose von Mensch und Maschine anerkennt. Seine Abschlussarbeit umfasst verschiedene Werke, die in individuellen wie kollektiven Geschichten auf die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation Kolumbiens Bezug nehmen: ein Arcade-Spiel als Karikatur des politischen und sozialen Panoramas, Ponchos in vermeintlich idyllisch-floraler Camouflage-Optik, Hemden mit tropikalischer Barockornamentik generiert aus historischen Daten oder handgearbeitete „Mochila“-Umhängebeutel in leuchtenden Farben mit narrativen und abstrahierten Webmustern, die auf Schilderungen von Opfern des bewaffneten Konflikt zurückgehen. Sandovals LED-Panels „Banderas Alternativas para Colombia“ fügen den zahlreichen Entstehungsmythen über die kolumbianische Nationalflagge – Gelb für die Bodenschätze, Blau wie die beiden Ozeane und Rot für das vergossene Blut im Kampf um die Unabhängigkeit – weitere aktuelle Lesarten und damit potentielle Entwicklungen des Landes hinzu.
Camilo Sandoval, geboren in Bogotá, von 2009 bis 2014 Filmstudium an der Universidad Nacional de Colombia (UNAL), Bogotá, von 2016 bis 2020 postgraduales Studium der Medialen Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. | camilosandoval.de
Diplombetreuung: Karin Lingnau, Prof. Dr. Georg Trogemann, Prof. Dr. Lilian Haberer
Ausstellungsort:
Filzengraben 2, Aulafoyer