Im täglichem Leben hinterlassen wir eine immer größer werdende Fülle von elektronischen Spuren: Die Kreditkartenabrechnung kann als Tagebuch gelesen werden, wann, wo und bei wem habe ich etwas bezahlt. Aus den besuchten Internetseiten lässt sich ein Interessenfeld erzeugen. Unsere Kommunikation per electronic Mail ist für Interessierte einsehbar. Unsere Daten fließen abgelöst von uns durch elektronische Datenbanken und Netzwerke. Das Vernetzen solcher Datensammlungen macht Aussagen über Personen möglich. Kann man sich ein Bild über eine Person machen aufgrund des Datenschattens, den sie wirft? Für den einzelnen ist die Mächtigkeit seiner digitalen Person aber kaum nachvollziehbar. „Kontrollorgan“ gibt unserem unendlich fragmentierten Datenschatten eine Gestalt. Das Programm verknüpft die Datenströme einer Person, analysiert sie und generiert aus ihnen eine dreidimensionale Gestalt. Bekanntenkreis, Themenraum, Aktionszeitband und persönliche Topografie werden in ihr dargestellt. Der Betrachter kann Formen und Konstellationen der Objekte interpretieren, zeitliche Abläufe können nachvollzogen und gedeutet werden. Welche Beziehungen werden zwischen unserem digitalen Alter-Ego und uns entstehen? Welche Regelkreise werden sich aus diesen Beziehungen herausbilden? Inwieweit werden sie unser Leben beeinflussen?
Collaboration:
Martin Nawrath (Hardware), Rudi Opalla (Software), Felix Heimbrecht (Software)
Supervision:
Prof. Bernd Kracke, Prof. Dr. Peter Friedrich Stephan, Felix Heimbrecht, Prof. Frans Vogelaar
Authors:
Chriss Ganter
A production of the Academy of Media Arts Cologne.