Heute Nacht war ich an einem seltsamen Ort. Ich bin in einem Haus. Ich kenne es. Gut. Auf dem Tisch liegt eine kleine Notiz. Bin gleich zurück. Ich weiß, dass das nicht stimmt. Niemand wird je hierher zurückkommen. Vielleicht war auch niemand jemals hier. Was ICH hier mache, ist mir unklar. Zurückgelassen und vergessen oder nie entdeckt, die Gegenstände halten die Luft an. Nichts scheint sich zu bewegen. Die Luft steht. Das Haus scheint versiegelt. Konserviert in einem Schwebezustand. Etwas artifiziell, aber nicht aufdringlich. Ich versuche eine Tür zu öffnen. Sie geht nur schwerfällig auf und es kostet mich viel Kraft. Doch dann, als sie sich einen Spalt öffnen lässt, ist es so, als ob der Raum anfängt zu atmen. Ein kühler Windhauch streicht um meine Beine. Er ist kaum spürbar, aber wohltuend. Dann fällt mir ein, dass ich als Kind eine Kiste hatte mit Dingen, die zu mir gehörten. Immer wieder habe ich sie in unserem Garten vergraben mit dem Vorhaben, für die Nachwelt meine Existenz zu bewahren. Doch jedes Mal habe ich sie vermisst und ich ging sie wieder suchen.
Collaboration:
Assistenz: Kornel Moravecz
Supervision:
Prof. Matthias Müller, Dr. Susanna Schoenberg, Prof. Dr. Peter Bexte
Authors:
Claudia Konold
A production of the Academy of Media Arts Cologne.