Scanning Music

Im Rahmen des Workshops „Soundsense“ und der Reihe „Nocturnes“ fand ein Konzertabend mit folgenden drei Werken verschiedener Musiker statt: „Symphonie pour un homme seul“ von Pierre Schaeffer und Pierre Henry (1949 / 1966) „Hétérozygote“ von Luc Ferrari (1964) „Riverrun“ Barry Truax (1986, Acht-Kanal) Die drei Stücke haben ihren eigenen besonderen Rhythmus, Aufbau und Hintergrund. Diese unterschiedlichen Eigenschaften und Geschichten soll das Projekt sichtbar machen. Eine Umsetzung prägnanter Eigenschaften eines der akustischen Werke in Bild. In meiner Vorstellung haben sie unterschiedliche „Dimensionalitäten“. Vom Linearen zum konkreten Bild bis hin zur räumlich-sphärischen Anordnung. Die gezeichnete Linie als einfaches Mittel der bildlichen Umsetzung kann diese Unterschiede auch in einer Art zeitlichen Abfolge sichtbar machen. Um diese zeitliche Ebene der Klänge im Bild zu erfassen, wird mit Hilfe des Slit-Scan-Prinzips nicht ein einzelner Moment abgebildet, sondern eine längere Aktion im Bild festgehalten. Die Kamera als abtastendes Medium scannt eine von der Musik intuitiv beeinflusste Aktion und setzt diese zu einem neuen Bild zusammen. Als Ausgangspunkt hierfür steht das Stück „Riverrun“ von Truax, das ich als sehr sphärisch und einnehmend empfinde. Ein Wechsel von fließenden und sich räumlich verdichtenden Partikeln. Zu diesen Eindrücken werden Objekte, die diesem Sinnbild entsprechen, eingesetzt und deren Bewegungen von der Kamera „gescannt“. Es entsteht ein Bild, das die eigene Vorstellung des Stückes in Raum und Zeit umsetzen soll. Als farbiger Druck wurde dieser Moment der Aktion festgehalten und parallel zum Konzert ausgestellt.