Subtitle: Digitale Bildgebung und diagnostische Radiologie Year: 2019 Categories: Text / Book / Print, habilitation
Die Entwicklung digitaler Medientechnologien hat im Bereich der bildgebenden Verfahren in der Medizin (als Beispiel die Computertomographie) gleichsam zu einer neuen ‚Flexibilität’ des Wissens geführt, damit jedoch ebenso zu vielgestaltigen Bemühungen, die (diagnostisch) nötigen Standardisierungen in den Prozess der Bildgebung zu integrieren. So beginnt bereits bei der Entwicklung entsprechender Softwarelösungen die Suche nach ‚epistemischen Grundsätzen’, die die Lesbarkeit, Evidenz und Verlässlichkeit der späteren Visualisierungen gewährleisten sollen. Vor allem die ‚Übersetzung’ der Daten aus dem notwendigerweise lebendigen Patientenkörper stellen Softwareentwickler und Ärzte vor die Aufgabe, technologische, ästhetische, dispositve und diskursive Normierungen in die Generierung des visuellen Wissens einzubeziehen, um dessen Legitimität und Funktionalität zu erhalten. Das Projekt untersucht im theoretischen Umfeld von Medienwissenschaft und Wissenschaftsforschung die vorrangig technisch-mediale Konstruktion und Operationalisierung des ‚diagnostischen Blicks‘, auch anhand von Fallstudien in der Softwareentwicklung und der radiologischen Klinik. So soll analysiert werden, welche konzeptionellen Überlegungen bei der Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche der Befundungssoftware zum Tragen kommen, welche ästhetischen Besonderheiten und visuellen Semantiken die errechneten, potentiell bewegten Bildlichkeiten aufweisen und wie sich ein bestimmter ‚Sehstil‘ innerhalb einer radiologischen Klinik formiert. Promotionsfach: Medienwissenschaft
Supervision:
Prof. Dr. Peter Bexte
Authors:
Kathrin Friedrich
A production of the Academy of Media Arts Cologne.