Zukunftskalender

Die Zukunft ist blau oder rosig, düster oder golden, je nachdem, wer sie sich ausmalt, sie beschreibt. Sie ist die Fortsetzung der Geschichte, nicht ihr Ende, eine Kopfgeburt des Menschen und Idee von Welt, die sich rückblickend selten als wahr herausstellt. Eine Erzählung, an der wir alle mitschreiben und deren Handlungsstränge in die Vergangenheit zurückreichen. Nur das Ungewisse ist der Zukunft gewiss, bis sie nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart heißt. Ihr blankes Antlitz weckt Sorgen, Hoffnungen, Ängste ebenso wie Neugierde, Spannung, Suspense. Zukunft ist Erwartung und trägt uns durch jede erzählende Literatur. Wenn wir erzählen, zählen wir Ereignisse auf, verorten sie zeitlich. Nach den Gesetzen der Physik können wir nicht an zwei Orten zugleich sein, versinken wir aber in einer Geschichte, erfahren wir eine zweite und dritte Raumzeit. Das Lesen verbindet unser Jetzt mit der Gegenwart des Erzählers/der Erzählerin sowie der Entstehungszeit des Textes. Eine Geschichte ist immer auch Zeitgeschichte. Und in Zukunftsliteratur spiegeln sich gesellschaftliche Ängste und Hoffnungen ihrer Entstehungszeit, wodurch sie auch rückblickend relevant bleibt. So versammelt der Zukunftskalender in seiner ersten Ausgabe 13 Texte von Kölner Autoren und Autorinnen, die zur Zeit der Corona-Pandemie entstanden sind und die in den Jahren 2023 bis 2099 spielen. Der Zukunftskalender ist zugleich ein illustrierter Wandkalender und eine Science-Fiction-Anthologie.