In dem autobiographisch gefärbten Sprech-Stück wendet sich eine Tochter an ihre verstorbene Mutter. Ihr Vorwurf: Die Mutter hätte die sexuellen Übergriffe des Vaters womöglich gar nicht sehen wollen. Die Stimme der Tochter imaginiert eine Trauerrede: Was hätte am Grab über die verstorbene Mutter gesagt werden können, wenn es eine Rede gegeben hätte? Wie hätte die Mutter konsequent handeln können, wenn die Tochter den Vater in jüngeren Jahren bezichtigt hätte? Wie viele Sexualstraftäter*innen kennen Sie? Das Publikum konnte sich in der Installation frei bewegen oder sitzen. Das Audiostück war überall im Raum zu hören. Die Worte an den Längswänden dagegen blieben in ihrer Überlagerung weitestgehend unlesbar. Die ineinander verschmolzenen Texte an den Wänden sind zwei übereinander gelagerte transkribierte Audiomitschnitte aus meiner eigenen Trauma-Konfrontationstherapie. Die grünen Quader sind der übergroßer Nachbau einer Couch aus dem Wohnzimmer in meinem Elternhaus.
Collaboration:
3D-Druck: Urs Fries Unterstützung Wandbild: Benedict Caesar
Authors:
Suse Itzel
A production of the Academy of Media Arts Cologne.