Für die Ausstellung „Def Girl“ transformiert die Künstlerin Anne Arndt den Container des Prima Kunst Vereins in einen mobilen, pinkfarbenen Pop-Up-Shop. Doch statt Do-it-yourself-Artikeln und Accessoires sind Mittel der Selbstverteidigung und Bewaffnung von Frauen im zeitgemäßen Glitzerdesign im Sortiment, vom Pfefferspray bis zum Elektroschocker. Die Künstlerin verlagert ihre Aufmerksamkeit von den im Zuge der #metoo-Bewegung verhandelten Wegen der weiblichen Selbstermächtigung und des feministischen Aufbegehrens in die pervertierten Sphären eines neuen Absatzmarktes für weibliche Selbstbewaffnung, der werbewirksam im Teleshopping angekommen und mitunter von der Waffenlobby unterstützt wird. Anne Arndt verschränkt hier Strategien der Aneignung mit Räumen und ihren Codierungen: den Container als globalisierten Transferraum, privatisierte Waren- und Datenräume, die Schutz vor angstbesetzten Räumen suggerieren, den Pop-Up-Store als glänzenden Sehnsuchtsort – und öffnet mit der Intervention den Ausstellungsraum durch Interaktion und Verhandlung.
Collaboration:
Konzept und Realisation: Anne Arndt
Supervision:
Prof. Dr. Lilian Haberer, Prof. Luzius Bernhard, Prof. Johannes Wohnseifer
Authors:
Anne Arndt
A production of the Academy of Media Arts Cologne.