Der „Windtuner” ist eine Mischung aus einer Klanginstallation und einem Musikinstrument. Er besteht aus einem Tuch, das die Maße von 6.4 m x 2.7 m hat und auf dem eine Matrix von insgesamt 256 Piezo-Schallwandlern aufgebracht ist. Die Matrix besteht aus 16 Gruppen à 16 Piezos. Die Schallwandler einer jeden Gruppe sind gekoppelt und können jeweils mit einem Monosignal beschickt werden. Durch die auf allen Seiten eingearbeiteten Ösen kann sein Einsatzgebiet vielfältig erweitert werden. Somit ist eine Deckenmontage und auch die Installation in beliebiger Form und Anordnung möglich, wie etwa als Zelt oder Vorhang. Der flexible Aufbau ermöglicht ebenfalls das freie Schwingen im Wind, wodurch der Abstand der Lautsprecher immer ständigen Schwankungen zum Ohr des Rezipienten ausgesetzt ist und somit eine permanente Modulation der projizierten Kompositionen entsteht. Die Piezo-Schallwandler können nur einen begrenzten Frequenzgang erzeugen, der im Bereich von etwa 1 bis 8 Khz liegt. Die Ortbarkeit der Töne bleibt dadurch unangetastet, so dass eine präzise räumliche Zuordnung von kompositorischen Details sehr gut möglich ist. Die erste Komposition spiegelt den metaphorischen Ansatz des antennenartigen Empfängers wieder, der in dem Auffangen von überall vorhandenen Wellen und Schwingungen in Räumen oder auch im Freien seinen Dienst tut. Sie beginnt mit dem musikalischen Zustand der Kallibrierung der Anlage und transformiert dann in konkrete aus dem ”Äther” empfangene musikalische und verbale Nachrichten, die nach einer gewissen Stabilisierung wieder in rudimentärem fraktalem Rauschen entschwindet. Das Stück ist als Endlosschleife angelegt, so dass ein dauerhafter Installationsbetrieb ermöglicht wird.
Supervision:
Prof. Anthony Moore, Prof. David Larcher
Authors:
Marek Goldowski
A production of the Academy of Media Arts Cologne.