EPG = Expanded Polyphonetic Generation Audiovisuelle Performance für zwei Personen Die zwei ausführenden Akteure sitzen sich regungslos in einer dialogischen Situation auf zwei Stühlen gegenüber. Auf jeweils beiden Seiten in Kopfhöhe hängen zwei Kugellautsprecher. Beide Performer haben eine Sensorik (EPG- Elektropalatograph) im Mund, die Zungenbewegungen entlang des Gaumens in MIDI-Controller-Daten umwandelt. Diese MIDI-Signale steuern eine MAX/MSP-Programmierung, die verschiedene Samples einer Klangdatei ansteuert und abspielt. Die Klangdatei ist ein exklusiv für dieses Projekt geführtes Interview mit der amerikanischen Stimmperformerin Meredith Monk, zum Thema „Stimme und Identität“. Es wurden folgende Fragen gestellt: 1.„Stimme und Identität“ Was fällt Ihnen spontan dazu ein? 2. Gibt es für Sie bestimmte Arbeiten oder ein bestimmtes Stück, die damit zu tun haben ? 3. Bzw. : Gibt es für Sie eine bestimmte Arbeit, in der sich dieses Thema ausdrückt ? 4. Gibt es für Sie einen bestimmtem Stimmton oder Stimmklang, der Sie charakterisiert ? 5. Was ist für Sie der Unterschied zwischen nonverbaler und verbale Stimmidentität ? Die Fragen der Interviewer wurden herausgeschnitten. Die MAX/MSP-Programmierung greift auf die Stimme von Meredith Monk, aufgespalten in Silben und Phoneme des Interviews zu. Durch die musikinstrumentartige Nutzbarkeit der Apparatur sollen aus diesen Sprachteilen neue Begriffe und Wortreihen zusammengesetzt werden, so dass eine improvisatorische Kommunikation zwischen den Akteuren entsteht. Die visuelle Ebene der Performance besteht aus zwei Videoprojektionen, die der Gestenlehre des römischen Rethoriklehrers Quintilian entnommen sind. Zwei Gesten werden gezeigt; die eine Geste symbolisiert den Redebeginn, die Andere die Zustimmung. Die Handbewegungen sind extrem verlangsamt dargestellt, und stellen so die Eckpunkte im Zeitverlauf der Performance dar.
Supervision:
Prof. Anthony Moore, Prof. Marcel Odenbach, Prof. Dr. Siegfried Zielinski
Authors:
Natalie Bewernitz
Marek Goldowski
A production of the Academy of Media Arts Cologne.