Chargesheimer Stipendium an Benjamin Ramírez Pérez

Jurybegründung
Die Arbeit des 1988 in Hutthurm/Bayern geborenen Künstlers, der von 2009-2015 an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert hat und mit einem Diplom mit Auszeichnung abgeschlossen hat, überzeugte alle Jurymitglieder durch ihre konzeptionelle Stärke, große inhaltliche Reife und präzise formale Umsetzung. Mit 27 Jahren verfügt Benjamin Ramiréz Pérez bereits über ein Oeuvre, das bis in die Mitte der 0er Jahre zurückreicht und das sich an den Gattungsgrenzen des fotografischen und filmischen Bildes sowie der Performance bewegt. Seine Videoarbeiten sind dabei intensive Auseinandersetzung mit dem Filmischen, sie verbinden formale Fragestellungen mit der Realisierung eigener, genuiner Bildideen. Sein Einsatz von Found Footage zeugt sowohl von einer Durchdringung als auch einer Umdeutung uns vertrauter, visueller Codes und reflektiert damit Repräsentationsmomente des Films. Herausgelöste Filmfragmente werden in einen abstrakten Raum oder neue Sinnzusammenhänge überführt und so in neue Bedeutungsebenen getragen. Die Motive seiner komplexen narrativen Videoarbeiten kreisen um Themenfelder wie Identität, Erinnerung, Verletzbarkeit oder Scham. Wir vergeben das diesjährige Chargesheimer Stipendium – das ein Stipendium für Medienkunst ist – mit großer Freude an einen jungen Künstler und sein Werk, von dessen Ernsthaftigkeit, Vielschichtigkeit und Singularität wir überaus überzeugt sind. Die Jury mit Katia Baudin, Phil Collins, Heide Häusler, Julia Weißenberg