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Verleihung des Großen Kunstpreises 2019 und der Förderpreise durch den Verein der Freunde der KHM

KHM

Der Verein der Freunde der KHM zeichnet jährlich herausragende künstlerische Leistungen von Studierenden und Diplomand*innen/Absolvent*innen durch die Vergabe des Großen Kunstpreises sowie von drei Förderpreisen für junge Studierende aus. Der Große Kunstpreis 2019 geht an George Demir. Drei Förderpreise gehen an Anna Ehrenstein, Lisa Gerig und Hye Young Sin.

Dienstag, 17.12.2019, 19 Uhr
Aula der KHM
Filzengraben 2, 50676 Köln

Am Dienstag, den 17. Dezember 2019 verleihen die Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln bereits zum vierten Mal den Großen Kunstpreis. Der mit 10.000 Euro hochrangig dotierte jährlich ausgelobte Kunstpreis zeichnet herausragende künstlerische Leistungen von Diplomand*innen und Absolvent*innen der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) aus. Außerdem werden jährlich drei Förderpreise an Studierende in Höhe von jeweils 2.000 Euro vergeben, die besondere Werke und Projektvorhaben würdigen.


Aus einer Short List von zwölf von Lehrenden der KHM nominierten Diplomand*innen und Absolvent*innen wählte eine Fachjury den diesjährigen Preisträger: Mit dem Großen Kunstpreis der Freunde der KHM wird 2019 der Absolvent George Demir ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!


George Demir (geb. 1991 in Köln) studierte von 2013 bis 2019 Mediale Künste (Diplom I) an der KHM. Seit Oktober 2019 absolviert er ein postgraduales Studium an der Universität der Künste in Berlin. Im Mittelpunkt von Demirs künstlerischer Praxis steht die Auseinandersetzung insbesondere mit transitorischen Prozessen sowie mit Ein- und Ausschlussmechanismen kultureller und sozialer Zeichensysteme, wie beispielsweise in der „Iconoclasm-Series“ (seit 2016), einer Werkreihe zur Bilderzerstörung oder „Göçmenler“ (seit 2014), für das ein Fundstück, ein Graffiti von einer Straßenmauer in Istanbul, den Ausgangpunkt bildete. Das mehrteilige, fortlaufendes Projekt beschäftigt sich sowohl mit der räumlichen als auch der grenzüberschreitenden Migration von Bildern, Symbolen und Ideen.  In einer ebenfalls subversiven und immersiven Stragegie bietet „Diakritikon“ (2017) eine Sammlung diakritischer Zeichen im Letraset zur bedarfsgerechten Ergänzung nichtdeutschsprachiger Namen um oftmals aus Bequemlichkeit weggelassenen Zeichenzusätze und Akzente. Die Installation „Monuments“ (2017), die im Rahmen der bangaloREsidency des Goethe-Instituts Bangalore entstand, schließt ausgehend von dem traditionellen südindischen Handwerk der Channapatna-Puppen an alte Repräsentationsformen an, um durch diese marginalisierte Lebensentwürfe sichtbar werden zu lassen.

In seinem Abschlussprojekt „Keeping up with Corç, George, CorçGeorge?“ (2018/2019), einer mehrteilige Mixed-Media-Rauminstallation, schließlich verhandelte George Demir die Habitustransformation aus einem migrantisch geprägten, bildungsfernen Arbeitermilieu in ein intellektualisiertes, privilegiertes und vorwiegend weißes Milieu. Entlang diverser collagierter Einzelelemente wird der Versuch unternommen, die Transition am Beispiel von Demirs eigenem Milieuwechsel zu rekonstruieren und Symbole der Distinktion aufzudecken.


Die Jury überzeugte „nicht nur die Konsistenz […], mit der sich George Demir seinem Thema sowohl in der Theorie als auch in seiner künstlerischen Praxis widmet, sondern besonders auch die Klarheit in der Wahl seiner Mittel und der medialen Form – mal subtil, mal entschieden direkt, dabei aber immer eigenständig und nie in Gefahr, sich in sich selbst zu verlieren.“


Die Laudatio auf George Demir hält Prof. Dr. Peter Bexte.


Die Fachjury setzte sich 2019 zusammen aus: Tasja Langenbach (Künstlerische Leitung, Videonale Bonn), Christian Nagel (Vorsitzender der Freunde der KHM) Aneta Rostkowska (Direktorin Temporary Gallery, Köln), Johannes Wohnseifer (Künstler, KHM Köln).


Die drei Förderpreise der Freunde der KHM für junge Studierende sind mit jeweils 2.000 EUR dotiert und gehen 2019 an Anna Ehrenstein, Lisa Gerig, Hye Young Sin. Die drei Künstlerinnen wurden ausgewählt, da sie, wie die Auswahlkommission, die sich aus Lehrenden der KHM zusammensetzte, erläutert, „für ihre Themen eine jeweils sehr eigenständige, künstlerische und ästhetische Sprache gefunden haben. Alle drei reflektieren gesellschaftliche und soziale Realitäten in den Medien der Zeit und finden dafür mutige und poetische Darstellungen.“ Auch ihnen herzlichen Glückwunsch!


Bisherige Preisträger*innen des Großen Kunstpreises sind: Joscha Steffens (2016), Stefan Ramírez Perez (2017) und Beryl Magoko (2018).


Die Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln, die aus dem Verein der Freunde der Kölner Werkschulen hervorgegangen sind, unterstützen als gemeinnütziger Verein künstlerische Anliegen und besondere Vorhaben der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Die Freunde ermöglichen insbesondere Projekte, Ausstellungen und Publikationen von Studierenden, die ohne diese Förderung nicht möglich wären. Im Verein der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln engagieren sich Persönlichkeiten aus dem kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben Kölns sowie Alumni der KHM.


Vorstand der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln e.V.: Vorsitzender: Christian Nagel, stellvertretende Vorsitzende: Isabel Apiarius-Hanstein, Schatzmeister: Dr. Max F. Krawinkel; weitere Vorstandsmitglieder: Gil Bronner, Caroline Kox, Antonio de Luca, Stephanie Schwarze; ex officio: Prof. Dr. Hans Ulrich Reck (Rektor), Dr. Sabine Schulz (Kanzlerin).

Fotos S. Rupieper

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