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Max-Ophüls-Preis für den besten mittellangen Spielfilm 2020

Still aus "Lychen 92", Spielfilm von Constanze Klaue
Copyright: 2020/KHM/Florian Brückner

Der Abschlussfilm "Lychen 92" von Constanze Klaue (Regie und Buch) und Florian Brückner (Bildgestaltung) wurde als bester Film im Wettbewerb "Mittellanger Film" beim Filmfestival in Saarbrücken ausgezeichnet.

Die Preisverleihung fand am 25. Januar statt.
Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2020
Europaallee 22
66113 Saarbrücken

Beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2020 (20. bis 26. Januar) wurde der Abschlussfilm von Constanze Klaue (Regie und Buch) und Florian Brückner (Bildgestaltung) "Lychen 92" mit dem Max-Ophüls-Preis für den besten mittellangen Film 2020 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Filmpreis wurde von der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot gestiftet.


Die Jurymitglieder Neelesha Barthel, Jane Chirwa und David Armati Lechner begründeten ihre Entscheidung für "Lychen 92" bei der feierlichen Preisverleihung wie folgt: "Es gibt verschiedene Arten, das Schwimmen zu lernen. Man kann langsam herangeführt oder überraschend ins Wasser gestoßen werden. Letzteres kann dazu führen, dass man sich gar nicht mehr ins Wasser traut. Durch Kinderaugen erleben wir die Identitätskrise einer Familie nach dem Zusammenbruch der DDR und die dadurch entstehende Sehnsucht nach Zugehörigkeit - ohne Zeigefinger, humorvoll und tiefgründig. Der Film ruft nach einem Dialog auf Augenhöhe, um dabei gezielt Unterschiede zwischen Ost und West zu benennen, anstatt die Gleichmachung zu idealisieren. Nur durch die Aufarbeitung der Identitätskrise haben wir vielleicht eine Chance den rechten Bewegungen in Deutschland entgegen zu treten."
Der diesjährige Wettbewerb der Spielfilme zwischen 25 und 60 Minuten präsentierte insgesamt 14 Filme in Uraufführung, darunter auch den Abschlussfilm von Marcela Vanegas "A los cuatro vientos" (2020, 44 Min.) an der KHM.

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist das wichtigste Festival für den jungen deutschsprachigen Film. Es steht seit über 40 Jahren für die Entdeckung junger Talente aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Insgesamt sechs Filme von Studierenden der KHM wurden beim 41. Festival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken präsentiert. Für den Wettbewerb der abendfüllenden Spielfilme wurde "Paradies" von Immanuel Esser ausgewählt, für den Wettbewerb der langen Dokumentarfilme "Passionsspiele" von Luka Lara Steffen. Im Wettbewerb der mittellangen Spielfilme waren die Abschlussfilme von Constanze Klaue "Lychen 92" und Marcela Vanegas "A los cuatro vientos" vertreten. Die Programmreihe "MOP Shortlist Animation" zeigte den Abschlussfilm von Yana Ugrekhelidze "Armed Lullaby", das Programm "Neue Horizonte" den Abschlussfilm von Johannes Krell "Umbra" (siehe Pressemeldung vom 16.01.2020 hier)

"Lychen 92" von Constanze Klaue (2020, 30 Min.) Lychen/Brandenburg 1992: Der 12-jährige Moritz muss mit seinen Eltern jede Ferien auf dem Zeltplatz verbringen, weil das Geld für große Reisen nicht ausreicht. Inmitten der sommerlichen Seeidylle ist er konfrontiert mit den Sorgen seiner Eltern, den Folgen des Umbruchs und seiner Unfähigkeit zu schwimmen. Und mit Enrico, einem dicken Jungen, der nach einem tragischen Vorfall nach und nach zum Verbündeten wird.


Das Team: Regie und Buch: Constanze Klaue; Bildgestaltung: Florian Brückner; Schauspiel: Béla Westhaus, Karl-Bruno Hanke, Milena Dreißig, Christian Näthe, Tobias Langhoff u. a.; Montage: Martin Wunschick; Szenenbild: Michael Schindlmeier; Kostümbild: Constanze Klaue; Sounddesign: Roman Pogorzelski; Tonmischung: Ralf Schipke; Farbkorrektur: Fabiana Cardalda; Producerin: Annika Ahrens; Produzent/innen: Florian Brückner und Constanze Klaue; Betreuung: Prof. Lars Büchel, Prof. Dietrich Leder, Bettina Brokemper, Prof. Sebastian Richter; Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW

Constanze Klaue wurde 1985 in Ost-Berlin geboren. Sie studierte zuerst Germanistik und Musik, bevor sie sich dem Film zuwendete. Sie ist als freie Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen, als Musikerin und Schriftstellerin tätig. Dabei erzählt sie gerne Geschichten aus der Perspektive von Kindern. Seit 2014 studiert sie an der Kunsthochschule für Medien Köln. "Lychen 92" ist ihr Abschlussfilm an der KHM. 2020 erscheint ihr erster Roman für Kinder im Verlag dtv. Zurzeit arbeitet sie an ihrem Debütfilm.

Editor — Ute Dilger
Stills aus "Lychen 92" von Constanze Klaue (Spielfilm, 2020, 30 Min.)
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