Zur Webseite des Festivals
Wegen der Corona-Krise werden die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ihre 66. Ausgabe online durchführen. Fünf Abschlussfilme der Kunsthochschule für Medien Köln feiern ihre Weltpremiere nun im Netz und stehen jeweils 48 Stunden zum Streaming zur Verfügung.
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen (13. bis 18. Mai 2020) finden in diesem Jahr ausschließlich online statt. Das Festival präsentiert über 350 Kurzfilme in verschiedenen Wettbewerben und stellt die Filmemacher/innen in Video-Filmgesprächen vor.
Fünf Filme der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) wurden für die verschiedenen Wettbewerbe des Festivals ausgewählt. Der in Jordanien gedrehte Spielfilm "The Ghosts We Left at Home" (2020, 21 Min.) von Faris Alrjoob (Regie und Buch) und Laura Emma Hansen (Bildgestaltung) wird im Deutschen Wettbewerb uraufgeführt.
Vier weitere Abschlussfilme werden im NRW-Wettbewerb präsentiert: der Episodenfilm "Berzah" von Deren Ercenk (2020, 26 Min.), der experimentelle Dokumentarfilm "there may be uncertainty" von Paul Reinholz (2020, 29 Min.), der Animationsfilm "Them people" von Nausheen Javed (2020, 6 Min.) sowie der experimentelle Spielfilm "Klusa daba" von Anna Ansone (2020, 23 Min.).
Der Zugang zur Online-Ausgabe der diesjährigen Kurzfilmtage ist einfach gestaltet. Mit einem Festivalpass für nur 9,99 Euro erhält man Zugang zum gesamten Festivalprogramm. Die Registrierung und Bezahlung (Paypal) erfolgt auf der Webseite der Kurzfilmtage hier. Jeden Tag schaltet das Festival neue Programme für jeweils 48 Stunden frei. Die Zeiten finden sich hier. Die Erlöse aus dem Verkauf der Festivalpässe fließen an das Stiftungswerk der VG Bild Kunst.
Zwei Studierendengruppen werden in diesem Jahr das Festival online besuchen. Im Rahmen der Umstellung auf die digitale Lehre haben Prof. Melissa de Raaf und Prof. Marcel Kolvenbach auf die aktuelle Situation reagiert und das Seminar "Post-Cinema in Zeiten von Corona: Home Movies aus der Quarantäne" initiiert. Das Seminar findet in Kooperation mit der Ruhruniversität Bochum und den Kurzfilmtagen Oberhausen statt. Ebenso werden die Studierenden des Seminars zum Experimentalfilm unter der Leitung von Prof. Matthias Müller und Daniel Burkhardt das Festival virtuell "gemeinsam besuchen".
Fünf Filme von Studierenden der KHM bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2020
„Berzah" von Deren Ercenk (2020, 26 Min.)
Ein Stromausfall in einem All-inclusive Hotel; ein Wiedersehen am Rande einer Steppe; und ein an Sisyphos anmutender Kraftakt in den Straßen von Izmir. In drei Kurzgeschichten erzählt „Berzah" von Zuständen der inneren und äußeren Überhitzung, von Scham und Mühsal im Alltag einer tief gespaltenen Gesellschaft an der Türkischen Ägäis.
Online zu sehen vom 14. Mai, 20 Uhr, bis 16. Mai, 20 Uhr
Deren Ercenk wurde 1989 in Köln geboren. Von 2012 bis 2018 studierte sie an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Der Episodenfilm Berzah ist ihr Diplomfilm an der KHM. Sie ist diesjährige Chargesheimer-Stipendiatin (2020) der Stadt Köln und Teilnehmerin des Artist-in-Residence Programms „Atelier Galata“ in Istanbul, wo sie derzeit an ihrem Ausstellungsstück „Reklam“ arbeitet.
„Klusa daba" von Anna Ansone (2020, 23 Min.)
Elina kehrt in das Haus zurück, indem sie aufgewachsen ist, um sich mit dem Nachlass ihrer Großmutter zu befassen und das Haus potentiellen Käufern zu zeigen. Die Präsenz des Geists ihrer Großmutter lässt sie über das kalte Verhältnis ihrer Großmutter zu ihrer Mutter reflektieren und sie stellt fest, dass ihre Beziehung zu ihrer Mutter eine ähnliche Richtung einschlägt.
Online zu sehen vom 15. Mai, 20 Uhr, bis 17. Mai, 20 Uhr
Anna Ansone wurde 1993 in Riga, Lettland, geboren. Von 2012 bis 2016 studierte sie an der LKA Nacionala filmu skola (National Film School) in Riga und arbeitete als Film Editorin. Von 2016 bis 2020 absolvierte sie ein Postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. „Klusa daba“ ist ihr Abschlussfilm an der KHM.
„The Ghosts We Left at Home" von Faris Alrjoob (2020, 21')
Die Ruhe nach dem Sturm, die Rituale der Langeweile, die Apathie und die Taubheit der Sinne. „The Ghosts We Left at Home“ ist ein rohes und sinnliches Portrait eines Mannes in Trauer und einer Stadt in Brand. Der Film spielt am Rand der Realität, wo die Kräfte von Maskulinität und Weiblichkeit alternieren, verschmelzen, sich anziehen und abstoßen.
Online zu sehen vom 13. Mai, 20 Uhr, bis 15. Mai, 20 Uhr
Faris Alrjoob wurde 1995 in Jordanien geboren. Nach einem Studium am SAE Institute Amman war Faris als Assistent für verschiedene Autorenfilmemacher in der Region tätig. Seit 2016 studiert er an der KHM.
Laura Emma Hansen studierte zunächst Fotojournalismus an der FH Hannover. Bereits während ihres Studiums arbeitete sie in verschiedenen Positionen bei Film und Fernsehen. Von 2012 bis 2019 studierte sie an der Kunsthochschule für Medien Köln mit Schwerpunkt Bildgestaltung. „The Ghosts We Left at Home" ist ihr Abschlussfilm als Bildgestalterin an der KHM.
„Them people" von Nausheen Javed (2020, 6 Min.)
Ein kleines Kind – dazu erzogen, den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen, kann nicht zwischen Liebe und Angst unterscheiden.
Online zu sehen vom 14. Mai, 20 Uhr, bis 16. Mai, 20 Uhr
Nausheen Javed wurde 1989 in Rae Bareli, Indien, geboren. Nach einem ersten Studium der Bildenden Künste mit Schwerpunkt Grafikdesign in New Delhi schloss sie 2014 ihr Masterstudium am National Institute of Design mit Schwerpunkt Animation ab. Im Anschluss arbeitete sie als Designerin fürs Fernsehen in Mumbai und wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Von 2016 bis 2019 studierte sie als Postgraduierte an der Kunsthochschule für Medien Köln. „Them people" ist ihr Abschlussfilm an der KHM.
„there may be uncertainty" von Paul Reinholz (2020, 29')
"there may be uncertainty" dokumentiert eine Welt, in der niemand weiß, was das nächste Jahr, der nächste Tag oder die nächste Stunde mit sich bringen wird. Zukunftsängste sind allgegenwärtig in einer globalisierten Welt, die zu komplex scheint, um sie zu verstehen. Der Versuch, das Unplanbare planbar zu machen, vereint Staaten, Unternehmen und Privatleute. Sie sorgen für wahrscheinliche, unwahrscheinliche und unrealistische Krisenfälle vor.
Online zu sehen vom 14. Mai, 20 Uhr, bis 16. Mai, 20 Uhr
Paul Reinholz, geboren 1993, studierte von 2013 bis 2019 an der Kunsthochschule für Medien Köln mit Schwerpunkt Dokumentarfilm und Bildgestaltung. Seit 2016 arbeitet er als freier Dokumentarfilmemacher und Kameramann in Köln. "there may be uncertainty" ist sein Diplomfilm an der KHM.
Zur Webseite des Festivals